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Rene Gräflinger triumphiert erstmals bei den HTT AO

Kärntens HTT Export Nummer 1 Rene Gräflinger ist derzeit das Maß aller Dinge und aktuell scheinbar u...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 25.01.2024, 15:18 Uhr

Kärntens HTT Export Nummer 1 Rene Gräflinger ist derzeit das Maß aller Dinge und aktuell scheinbar unschlagbar auf der Hobby Tennis Tour zu sein. Der Ranglisten-Erste aus Ferlach, der zuletzt auch bei den HTT US Open und den “Finals” am Jahresende 2023 triumphierte, sicherte sich am Mittwoch Abend im Endspiel der 33. HTT Australian Open Auflage gegen seinen Dauerrivalen und Ranglisten-Zweiten Damian Roman aus Rumänien nach 3:07 Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:4, 3:6, 6:1 seinen dritten HTT Grand Slam Titel und den insgesamt elften Turniersieg seiner Karriere. Mit seinem 21. Einzelsieg in Serie hat Gräflinger damit die letzten vier Turniere allesamt für sich entschieden. Damian Roman hingegen verpasste in seinem ersten HTT Australian Open Finale die große Chance, sich als erst vierter Spieler mit dem persönlichen Karriere-Grand-Slam unsterblich zu machen. Ein Bericht von C.L

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Gräflinger untermauert seine momentane Ausnahmestellung

“Wie du dich heute wieder vier Sätze lang reingehaut hast, war großartig. Du hast mir alles abverlangt”, meinte der aktuelle Seriensieger Rene Gräflinger am Mirkophon bei der abschließenden Siegerehrung in Richtung seines Gegners, und zollte damit dem 41jährigen Damian Roman höchsten Respekt und Anerkennung für ein wieder einmal toll gespieltes Turnier und einen phantastischen finalen Fight in den drei Stunden zuvor. “Ich möchte mich aber auch bei meiner lieben Patrizia für die großartige Unterstützung bedanken. Vielen Dank, ohne dich wären die vielen Erfolge der letzten Zeit nicht möglich gewesen”, ergänzte der Ranglisten-Erste, der am Mittwoch Abend zuvor einmal mehr seine momentane Ausnahmestellung auf den Courts der HTT nachdrücklich unter Beweis stellte. Seit die HTT Anfang Oktober zur Indoor-Saison in die heiligen Hallen des UTC La Ville übersiedelte, schafften es überhaupt nur zwei Spieler, den seit 21 Matches ungeschlagenen Kärntner zu biegen. Deutschlands Shootingstar David Steiert im Endspiel des September Masters Series 1000 Turniers und Alexander Rieger im Semifinale der HTT Erste Bank Open 500. Ansonsten hatte die Konkurrenz kein Mittel bei der Hand, den frischgebackenen HTT Australian Open Champion zu knacken.

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“Ich hatte keine Lösung, um sein Spiel zu entschärfen”

Auch dem ehemaligen Ranglisten-Ersten und 42fachen Turniersieger Damian Roman ist in bislang 12 Partien gegen Gräflinger noch nicht der Weisheits letzter Schluss eingefallen. Das richtige Rezept um den Ferlacher auszubremsen fehlt mit Damian Roman auch jenem Mann, der auf HTT Major-Ebene soviel Erfahrung wie kaum ein Zweiter mitbringt. Immerhin stand der rumänische HTT Superstar am Mittwoch Abend in seinem 10. HTT Grand Slam Karriere-Finale, im 64. HTT-Endspiel insgesamt, allerdings auch die ersten beiden Sätze und gut eineinhalb Stunden auf völlig verlorenem Posten. “Rene hat die ersten beiden Sätze unmenschlich gespielt. Ich habe gar nicht so schlecht gespielt, aber ich hatte keine Lösung parat, um sein Spiel zu entschärfen”, erzählte der diesmal chancenlose 8fache HTT-Grand-Slam-Champion später. Und in der Tat gestaltete Rene Gräflinger sein 20. HTT Karriere-Endspiel einseitig und eindeutig in seine Richtung. Nach einem miserablen und ausbaufähigen Auftakt mit einem früh kassierten Break zum 0:2, streifte Gräflinger sechs Games am Stück und den ersten Satz nach 37 Minuten mit 6:2 ein.

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Damian Roman holt dritten Satz nach starker Leistung mit 6:3

Im zweiten Satz war der Gräflinger-Auftritt ergebnistechnisch wieder top, wenngleich die Gegenwehr Romans härter, und die Game-Gewinne Gräflingers schwerer realisierbar wurden. Beinahe jedes Game ging über Einstand, und beide Spieler ließen Großchancen en masse aus. Bei 5:2 stand der spätere Sieger schon knapp vor der vorentscheidenden 2:0 Satzführunng, die er am Ende aber erst nach weiteren 64 Minuten und einem 6:4 inne hatte. Ein Durchmarsch in 3:0 Sätzen bahnte sich an, als die Partie plötzlich eine überraschende Wende nahm. Gräflinger wirkte müde, auf den Beinen schwerfällig, und leicht unkonzentriert, während der bis dahin schwerfällig wirkende Damian Roman die zweite Luft bekam, das Risiko und die Aggressivität in seinen Schlägen erhöhte, und so dem Angstgegner aus Ferlach mit 19 Winnern nach 49 Minuten den dritten Satz mit 6:3 abknöpfen konnte. Die Hoffnung auf den ersten HTT AO Erfolg, auf den 9. Grand Slam-Titel und den insgesamt 43. Turniersieg seiner Karriere keimte auch bei den Roman-Fans vor Ort in der Halle kurz auf, zumal Best of Five Matches eben auch eigene Gesetze haben. Das Kunststück, als dritter Spieler nach Mario Kiss und Vinzenz Wutzl einen 0:2 Satzrückstand in einem Best of Five HTT-Grand-Slam-Endspiel aufzuholen, blieb Roman am Ende aber doch klar verwehrt, obgleich der Routinier vom TC Strebersdorf den vierten Durchgang mit einem Break eröffnete.

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Gräflinger mit HTT French Open-Titel als nächstem großen Ziel

Danach startete Gräflinger aber ein “finale furioso”, holte sechs Games am Stück und nach insgesamt 187 finalen Minuten mit 254 ausgespielten Ballwechseln seinen neunten Sieg im zwölften direkten Duell mit Damian Roman und nach zwei HTT US Open Erfolgen seinen dritten Titel auf allerhöchster HTT-Ebene. “Ich bin jetzt einfach überglücklich, so ein stark besetztes Turnier zum Auftakt der neuen Saison gewonnen zu haben. Jetzt freue ich mich auf ein paar Tage Regeneration, weil vorallem das Finale richtig anstrengend war. Ich möchte auch Damian Roman nochmals zu seiner Leistung beglückwünschen. Er ist ein großartiger Spieler. Mein nächstes großes Ziel sind jetzt die HTT French Open”, so Gräflinger. Und wer weiß! Vielleicht schafft ja dieser Rene Gräflinger in Überform als erster Spieler der Geschichte den “Grand Slam”, also Siege bei allen vier HTT Major-Events in einem Jahr.

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von Claus Lippert

Donnerstag
25.01.2024, 14:39 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.01.2024, 15:18 Uhr