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Rene Gräflinger und sein Montags-Fluch

Das erste HTT Masters Series Turnier der neuen Saison hält mit dem Duell der Jungstars Philipp Fedor...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 21.02.2023, 14:18 Uhr

Das erste HTT Masters Series Turnier der neuen Saison hält mit dem Duell der Jungstars Philipp Fedorczuk gegen Emanuel Gal ein Endspiel zweier HTT 1000er-Finaldebütanten parat. Die finale Entscheidung beim 14. Februar Masters Series 1000 Turnier gibt es übrigens heute Abend ab 20:15 Uhr LIVE im TICKER auf www.hobbytennistour.at. Derweil kämpft der amtierende HTT Finals Champion Rene Gräflinger nach seinem dritten Halbfinal-Aus in Serie gegen einen Montags-Fluch. Ein Bericht von C.L

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Der Montags-Fluch – Hokuspokus oder leicht erklärbar?

78 Tage sind seit dem letzten Spieltag der HTT Saison 2022 schon wieder vergangen, an dem Kärntens HTT Export Nummer 1 Rene Gräflinger mit einem glänzenden Auftritt beim großen HTT Saisonfinale den HTT Finals-Titel eroberte, und damit den größten Erfolg seiner HTT Karriere feierte. Seitdem läuft es beim 37jährigen Ferlacher “so lala”. Nicht Fisch und auch nicht Fleisch sind Gräflingers HTT-Auftritte 2023 einzuordnen. Drei Mal Semifinale ist nicht schlecht, aber wohl auch nicht das, was man sich vom Ranglisten-Vierten erwarten darf. Schuld daran ist u.a. auch der Montags-Fluch, der den Kärntner HTT US Open Sieger von 2021 seit einiger Zeit verfolgt. Abergläubisch ist Gräflinger nicht, und so kryptisch sind die drei Saisonniederlagen Gräflingers – allesamt an einem Montag – nun auch wieder nicht. Ist es Zufall oder doch nicht? “In meinem Fall sind meine schwächeren Leistungen an Montagen kein Zufall, aber auch kein Thema aus dem Reich des Hokuspokus. Ich versuche mich gerade für den Sommer entsprechend in Form zu bringen, und habe jeweils am Montag intensive Fitness-Einheiten”, so der Routinier. “Auch die Sonntage auf der HTT mit zwei Matches gegen starke Gegner an einem Tag sind immer brutal schwierig. Aber natürlich ist für viele Spieler – vorallem die älteren und arbeitenden HTT Teilnehmer – der Montag ein ganz spezieller Tag”, so Gräflinger, der seine letzten vier HTT-Niederlagen allesamt an einem Montag kassierte.

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Eineinhalb Sätze lang eine weitere Fedorczuk-Gala

Die letzte der Montags-Pleiten zog sich der HTT Finals-Champion gestern Abend zu, als er im halbfinalen Schlagerspiel des 14. Februar Masters Series 1000 Turniers gegen den amtierenden HTT Australian Open Sieger Philipp Fedorczuk das Nachsehen hatte. Eine Stunde und zwei zerquetschte Minütchen dauerte die Fedorczuk-Gala, die beim 6:0, 6:4 Erfolg sogar noch deutlicher ausfallen hätte können. 35 Minuten waren nämlich erst gespielt, da hatte sich Fedorczuk auf dem Weg in seiner fünftes HTT Karriere-Finale bereits mit 6:0, 4:0 abgesetzt, ehe sich der bisherige Saison-Dominator eine künstlerische Pause gönnte, und Gräflinger sich zumindest zeitweise seiner Stärken besinnen konnte. Der Ferlacher fand plötzlich zu seinem Spiel, überraschte den nachlässig wirkenden Youngster auf der anderen Seite des Netzes, und schaftte mit zwei Breaks und vier gewonnenen Games noch eine durchaus verdiente Ergebniskosmetik. Nachdem Gräflinger in Runde 1 des Februar Masters 1000 Turniers gegen den Qualifikanten Nelson Gregor seinen 100. HTT Karriere-Einzelsieg feiern konnte, setzte es im Semifinale die 40. HTT Niederlage seiner Laufbahn. “Ich habe im ersten Satz überhaupt nicht zu meinem Spiel gefunden. Das endet dann gegen einen so guten Gegner wie Philipp fatal. Aber ich denke schon, dass in diesem Match im zweiten Satz einiges möglich gewesen wäre, und auch in der Zukunft einiges machbar ist”, so der 37jährige Kärntner. “Ich bin mit meinem Auftritt sehr zufrieden. Ich habe eineinhalb Sätze großartig gespielt, und am Ende zählt sowieso nur der Sieg”, zeigte sich indes der HTT AO Champ nach seinem 10. HTT Einzelsieg in Serie und dem Erreichen seines ersten HTT Masters Series 1000 Endspieles happy.

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Märchenhafte Niederle-Reise endet im Semifinale gegen Emanuel Gal, der als 5. Rumäne in einem HTT Masters Series 1000 Finale steht

Derweil ist am Montag Abend die märchenhafte und erfolgsverwöhnte Reise von HTT Jungstar Philip Niederle durch das Februar Masters Series 1000 Turnier im UTC La Ville zu Ende gegangen. Der 14jährige Damian Roman-Bezwinger musste sich in der Vorschluss-Runde des ersten HTT Masters 1000 Saisonturniers dem rumänischen HTT AO Open Semifinalisten Emanuel Gal nach knapp über einer Stunde Spielzeit mit 1:6, 3:6 geschlagen geben, und womöglich auch den körperlichen Strapazen und mentalen Anstrengungen der vergangenen 24 Stunden Tribut zollen. Es war wohl ein bißchen viel, was auf den 14jährigen seit Sonntag Abend an Erlebnissen und Eindrücken so einprasselte. Da war zunächst der in der Tennisszene viel beachtete und in drei Stunden erkämpfte Sensationssieg über den rumänischen Ranglisten-Ersten Damian Roman, der körperlich fordernd genug war. Es war aber vorallem auch das “Nachspiel zum Überraschungs-Coup”, das Niederle so in dieser Form nicht gewohnt war. Ein Interview hier, eine Stellungnahme da, dazu die Euphorie im Kopf und das Adrenalin im Körper. Einschlafen war da nicht in gewohnter Weise. Nach einer kurzen Nacht ab in die Schule, dann am Nachmittag ins La Ville zum Nachtrags-Viertelfinale gegen Tim Harreither, wieder Heim zum Essen und dann ab in die nächste Night Session gegen den nächsten rumänischen HTT-Kapazunder Emanuel Gal. Und der 18jährige spulte unaufgeregt und unbeeindruckt sein Programm ab, mit dem er in souveräner Manier als fünfter Rumäne nach Adrian Tismanariu, Rares Maftei, Damian Roman und Alex Stokker das Endspiel eines HTT Masters Series 1000 Turniers erreichte. Dort könnte er zum dritten rumänischen 1000er-Champion avancieren, der so nebenbei auch für den 30. internationalen HTT Masters 1000 Turniersieg der Open Ära sorgen würde.

 

 

 

von Claus Lippert

Dienstag
21.02.2023, 13:46 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.02.2023, 14:18 Uhr