Mit Talent, aber ohne Verband
Riccardo Bellotti, 20-jähriger Innsbruck- und Pörtschach-Future-Sieger, ist in Wien geboren, fühlt sich als Italiener und – von keinem Verband betreut.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
02.09.2011, 14:17 Uhr

Am 13. August hatte er in Innsbruck seinen allerersten internationalen Turniersieg gefeiert, 15 Tage später in Pörtschach gleich den zweiten: Riccardo Bellotti befindet sich im Aufwind und hat sich auf der Future-Tour einen Namen gemacht. Allerdings für Italien spielend. Wie das kommt? Bellotti ist in Wien geboren und trainiert mit österreichischen Coaches: Wolfgang Thiem und Günter Bresnik. Aber: "Ich bin mit italienischem Pass geboren, ich fühle mich als Italiener und ich möchte als Italiener betrachtet werden" (grinst).
Sein Verhältnis zum ÖTV? "Kein gutes. Vor zwei Jahren, als ich noch für Österreich spielte, sollte ich eine Wildcard für ein Turnier bekommen. Allerdings hat mir zwei Tage vor dem Turnier mein Trainer gesagt, dass Schaller mir keine Wildcard geben möchte. Der Grund? Weil ich Italiener bin. Von da an haben die Probleme mit dem ÖTV begonnen."
Allerdings ergeht es Bellotti in Italien nicht gerade besser: "In zwei Jahren habe ich gerade zwei Wildcards bekommen, für die Hauptbewerbe in Cividino und in Foggia. Beide Male, weil ich angefragt habe. Tatsache ist, dass ich mir schon ein wenig Unterstützung vom italienischen Verband erwartet hätte. Sie haben mich noch nicht einmal kontaktiert."
Ein dezidiertes Ziel hat das 20-jährige Talent für heuer nicht mehr: "Ich bin zufrieden, wenn ich gut spiele, ob ich dann in der Weltrangliste auf 400 oder 500 stehe, ist für mich nicht so wichtig. Nächstes Jahr will ich dann aber größere Turniere spielen, das bereitet mir die größte Freude." Doch vorerst bleibt Bellotti auf der kleinen Tour: Im September stehen weitere Future-Auftritte in Italien auf dem Programm.
Tipp: Interview mit Riccardo Bellotti auf Italienisch bei unseren Freunden vonubitennis.com.