Roger Federer: Dieses Match würde er gerne noch mal spielen
Roger Federer blickt auf eine lange Karriere zurück - insgesamt 1.526 Matches sind auf seiner offiziellen ATP-Seite gelistet. Darunter 275 Niederlagen. Besonders eine hätte Federer gerne vermieden.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
24.11.2025, 10:31 Uhr

Die Tenniskarriere von Roger Federer gleicht dem Traum aller angehenden Tennisprofis. 103 Titel, darunter 20 Grand-Slam-Turniersiege - und vor allem: Fans auf der gesamten Welt. Und so blickt auch Federer äußerst dankbar auf seine lange Karriere zurück.
Etwas anders machen? Nein. “All diese Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin”, so Federer in einem großen Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger. Er habe sich nie verstellt, außer auf dem Court, wenn er ein Pokerface aufgezogen habe. “Es war eine wunderschöne Reise”, so der 44-Jährige, der 2022 nach langwierigen Knieproblemen seine Karriere beendet hat.
Speziell ein Match aber würde Federer gerne noch mal spielen. “Den US-Open-Final 2009 gegen Juan Martin del Portro”, verriet Federer. “Den hätte ich gewinnen sollen. Damals bekam ich Rückenschmerzen im Warm-up und verpasste danach so viele Chancen. Das war eines der Spiele, die ich nicht hätte verlieren dürfen. Damit brach auch meine Serie am US Open.”
Federer hatte damals mit 6:3, 6:7 (5), 6:4, 6:7 (4) und 2:6 gegen den Argentinier verloren, der im Verlaufe des Matches immer brachialere Vorhände auf Federers Seite zimmerte und seinen letztlich einzigen Majortitel holte. Federer hatte die US Open zuvor zwischen 2004 und 2008 gewonnen, ein weiterer Titel kam letztlich nicht mehr hinzu.
Und was ist mit Wimbledon 2019?
Auch die Final-Niederlage gegen Rafael Nadal beim Wimbledonturnier 2008 ist Federer schmerzhaft in Erinnerung geblieben. “Jedes Mal, wenn eine Serie auf dem Spiel stand, wurde das Ganze noch größer.” Allerdings: “Rafa hatte es so sehr verdient gehabt. Darum dachte ich im Nachhinein: Das ist okay.”
Und was ist mit dem Wimbledon-Finale 2019, das er nach zwei Matchbällen gegen Novak Djokovic verlor? “Lustigerweise beschäftigte mich der nicht lange. Keine Ahnung, wieso." Womöglich wegen seiner Kinder oder weil er Nadal im Halbfinale besiegt hatte. In den Folgetagen habe er zwar noch ab und zu Flashbacks gehabt, danach aber nie wieder. Obgleich dieses Finale für viele Fans eine traumatische Erinnerung darstellt. “Für mich nicht”, sagte Federer. “Das Letzte, was ich wollte, war, dass ich mich deswegen noch wahnsinnig machen würde. Das hatte ich nicht verdient, denn ich hatte wirklich gut gespielt.”
Nach dem Match sei er nach Hause gekommen und habe zu seinen Kids gesagt: “Hey, ich brauche jetzt einfach schnell fünf Minuten.” Da habe er sich abreagiert und aufs Bett gelegt. “Dann bin ich runtergegangen ins Wohnzimmer. Es waren 30 Leute da und wir haben zusammen einen guten Abend vebracht.”
Zum gesamten Interview im Tages-Anzeiger geht es hier!
