Roger Federer - „Ich vermisse alles auf der Tour“

Roger Federer hält sich dieser Tage in Japan auf. Und hat am heutigen Samstag im Rahmen einer Pressekonferenz seines Ausrüsters Uniqlo Auskunft über seine Pläne und Befindlichkeiten gegeben.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 19.11.2022, 11:49 Uhr

Tja: Lust auf Tennis hätte Roger Federer immer noch
© Getty Images
Tja: Lust auf Tennis hätte Roger Federer immer noch

Philipp Kohlschreiber, Jo-Wilfried Tsonga und einige andere verdiente Veteranen wurden am Freitagabend bei den ATP Finals noch einmal öffentlich verabschiedet, der prominenteste Neu-Rentner fehlte in Turin aber erwartungsgemäß: Roger Federer. Der hält sich aktuell nämlich in Tokio auf, Verpflichtungen seines Ausrüsters geschuldet. Und das nicht alleine: Denn auf der Bühne der Pressekonferenz saßen neben Federer auch Rollstuhl-Legende Shingo Kunieda oder Kei Nishikori.

Die drei Tennisasse hatten im Vorfeld am LifeWear Day von Uniqlo mit aufstrebenden japanischen TennisspielerInnen geübt. Die Medienaudienz geriet nach einer kurzen Einführungsrunde dann zu einer Solo-Show für den 20-maligen Grand-Slam-Champion. Jede einzelne Frage, die aus dem Auditorium oder online gestellt wurde, richtete sich an den mittlerweile 41-jährigen Maestro. Und natürlich ging es dabei nicht nur um seine Zusammenarbeit mit Uniqlo. Aber eben auch.

Roger Federer am Samstag in Tokio
© GoogleMeet/Screenshot
Roger Federer am Samstag in Tokio

Federer fühlt sich dem Schweizer Verband verpflichtet

„Shoot for the stars and land on the moon", das war zum Beispiel die Botschaft, die Federer für die nächste Generation bereit hatte. Dass man den denselben Fehler nicht zwei Mal machen sollte. Und dass man den Zug nicht verpassen sollte, denn der düse in hohem Tempo vorbei.

Er habe keine Pläne hinsichtlich einer eigenen Akademie, werde eher viele bereits bestehende unterstützen, erklärte Federer auf Nachfrage. Es gebe eine ganz enge Beziehung zum Schweizer Tennisverband, dem er sich nach wie vor verpflichtet fühle. Als Coach sieht sich Roger Federer in näherer Zukunft nicht. Andererseits: Sag niemals nie. Stefan Edberg habe sich auch keinen Trainerjob vorstellen können, bis ihn Federer mal zu einem Probetraining eingeladen habe.

Und: Wenn ein Schweizer Junior um die Ecke käme und ihn um Rat frage, dann stünde er als Mentor sicherlich zur Verfügung. Wie dieser aussehen könnte? Man muss akzeptieren, dass man auch schlechte Tage habe. Niederlagen seien wichtig. Das Wichtigste aber: Man muss es selbst wollen.

Legendäre Gegner wie Andre Agassi

Federers offizieller Abschied vom Tennissport liegt ja erst wenige Wochen zurück. Was hat sich seitdem verändert? Er spüre jetzt keinen Druck mehr, er denke nicht mehr permanent an das nächste Match, die nächste Reise. Als aktiver Spieler mache man sich darüber weniger Gedanken. Aber wenn das wegfällt, fühlt man sich befreiter.

Andererseits: Er vermisse alles an der Tour! Wenn er die Zeit um zehn, 15 Jahre zurückdrehen könne, würde er alles noch einmal genauso machen wollen. Er habe in den letzten Jahren zwar Probleme mit seinen Knien gehabt, grundsätzlich sei aber während dem Großteil seiner Karriere von Verletzungen verschont geblieben. Er sei sehr glücklich darüber, dass er gegen so große Spieler in seiner Karriere gespielt habe. Alleine gegen Andre Agassi seien 13 Partien zusammengekommen. Er verstehe zwar, wenn ein Profi schon nach relativ wenigen Jahren aufhöre, erklärte Federer noch. Aber er schätze es, wenn Spieler länger auf der Tour aktiv bleiben.

Die 24 Jahre, die Roger Federer fast zur Gänze in der obersten Etage der ATP-Charts verbracht hat, sind allerdings eine Latte, die wohl die meisten Tennisprofis reißen würden.

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Samstag
19.11.2022, 11:34 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.11.2022, 11:49 Uhr

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