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Roger Federer: Tränen bei TV-Interview

Roger Federer schwelgte in Melbourne in Erinnerungen. Als es um seinen verstorbenen Ex-Coach Peter Carter ging, brach der Schweizer in Tränen aus.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 07.01.2019, 16:30 Uhr

Roger Federer
© Getty Images
Roger Federer beim Hopman Cup in Perth

Roger Federer ist als emotionaler Typ bekannt, der bei Siegerehrungen gerne mal seinen Emotionen freien Lauf lässt. Sei es nach Niederlagen, wie beim Australian-Open-Endspiel 2009 gegen Rafael Nadal, oder nach Siegen, wie beim 20. Major-Sieg im Vorjahr gegen Marin Cilic, beide Male vor den Augen von seinem Idol Rod Laver.

Ein Thema, das Federer früh prägte, lässt ihn jedoch auch außerhalb des Platzes nicht los: der Tod seines ehemaligen Coachs Peter Carter, ehemaliger australischer Profi, der Federer in dessen Club in Basel in der Jugend übernahm. Carter starb 2002 mit nur 37 Jahren auf seiner Hochzeitsreise bei einem Autounfall in Südafrika. Federer hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits von Carter getrennt.

Tolle Technik dank Peter Carter

In einem Interview mit CNN sprach Federer nun über seine Zeit mit Carter, der ihn trainierte, als sein Kumpel Darren Cahill mit Lleyton Hewitt ebenfalls ein großes Talent unter seinen Fittichen hatte. "Sie haben sich angerufen: 'Ich habe dieses spezielle Kind hier im Training!' Und Darren sagte aus Adelaide dasselbe", erinnerte sich Federer. "Wer hätte damals gedacht, dass wir Wimbledon-Champions werden und die Nummer  1 der Welt."

Carter sei ganz entscheidend in seinem Leben gewesen, "denn wenn ich jemandem für meinem Technik danken kann, ist es Peter", führte Federer fort.

Die großen Erfolge Federers aber erlebte Carter nicht mehr mit: Federer galt bis 2002 als großes Talent, das sich bislang nicht durchgesetzt hatte und zu aufbrausend war auf dem Court.

Federer: "Ich hoffe, er wäre stolz gewesen"

Was Carter wohl gedacht hätte, wenn er Federers ersten Grand-Slam-Sieg in Wimbledon 2003 mitbekommen hätte, ein Jahr nach dem tödlichen Unfall, und Federer nun mit 20 Grand Slams erleben könnte, wurde der Schweizer weiter gefragt - und brach in Tränen aus. "Ich hoffe, er wäre stolz gewesen. Ich denke, er wollte nicht, dass ich ein vergeudetes Talent bin", sagte Federer, als er wieder zu Worten kam. "Es war wohl eine Art Weckruf für mich, als er verstorben ist und ich wirklich begonnen habe, hart zu trainieren."

Er selbst habe unglaubliches Glück gehabt, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit um sich gehabt zu haben - auch die richtigen Coaches, führte Federer weiter aus.

Federer pflegt auch heute noch eine gute Beziehung zu Carters Eltern Bob und Diana, die er jährlich nach Melbourne einlädt und die seine Spiele in der Players Box verfolgen. Zusammen mit Federers Eltern Lynette und Robert, mit denen die beiden ebenfalls freundschaftlich verbunden sind.

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von Florian Goosmann

Montag
07.01.2019, 16:26 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.01.2019, 16:30 Uhr

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