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Roland Garros 2022: Dominic Thiem bleibt ein Suchender

Dominic Thiem ist nach seinem Ausscheiden bei den French Open 2022 gegen Hugo Dellien weiter auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis. Und wird bald eine Stufe tiefer spielen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 22.05.2022, 17:46 Uhr

Dominic Thiem wird sich nun auf der Challenger-Tour versuchen
© GEPA Pictures
Dominic Thiem wird sich nun auf der Challenger-Tour versuchen

Von Jens Huiber aus Roland Garros

Hugo Dellien hatte gerade noch ein paar freundliche Worte gefunden für Dominic Thiem nach seinem Drei-Satz-Erfolg auf dem Court Simonne-Mathieu, da begann es nicht ganz unvermittelt zu regnen. Auf Sand kein großes Thema, wer weiß, ob das Match gegen Thiem überhaupt unterbrochen worden wäre. Und vor allem: Ob diese Unterbrechung irgend etwas an der Dynamik in diesem Match verändert hätte, die sich spätestens mit dem ersten Break für Dellien im zweiten Satz entwickelt hatte.

Es dauerte sehr lange - genau genommen bis zum allerletzten Spiel - bis Dominic Thiem seine Unzufriedenheit auch mimisch zum Ausdruck brachte. Da war gerade wieder einmal ein Vorhand-Return ins Aus gesegelt, wie schon etliche zuvor. Frage also bei der Pressekonferenz nach dem Aus: Ob er denn an seiner Vorhand etwas verändert hätte? Hat Thiem nicht, zumindest nicht absichtlich, aber der zweimalige Finalist in Roland Garros gestand gerne ein, dass sich optisch etwas verändert habe. Als natürliche Evolution. Die Vorhand aus dem Jahr 2016 sei ja auch eine andere gewesen als jene von 2019.

Thiem in Perugia und Parma bei Challengern am Start

Das Interesse an und die Begeisterung für Dominic Thiem ist nach wie vor groß, nicht nur die Tribünen auf dem drittgrößten Showcourt waren prall gefüllt, auch der Presseraum 2, in dem sich Thiem wie gewohnt schonungslos ehrlich gab. Er dürfe nicht die Geduld verlieren, werde an seinem Team nichts verändern, das die Kurzfassung der Ausführung des ehemaligen Weltranglisten-Dritten. Der Eindruck, der bleibt: Dominic Thiem ist nach wie vor auf der Suche. Nach dem Selbstvertrauen. Auch dem Selbstverständnis auf dem Court, wie er im englischen Teil der PK freimütig erklärte. Er träfe in den Ballwechseln noch zu oft falsche Entscheidungen.

Wie es weiter geht? Zunächst einmal auf Asche in Italien. In Perugia und Parma stehen rechtschaffen große Challenger-Turniere an, danach Wimbledon, auch da wird die Konkurrenz auf einen Erfolg gegen einen prominenten Gegner hoffen. Das sei bei ihm nicht anders gewesen, sagte Thiem noch. Als er erstmals gegen Roger Federer auf Rasen gewonnen habe, 2017 in Stuttgart, da habe er diesen Sieg zwar genossen. Aber sehr wohl bemerkt, dass Federer in jenem Treffen körperliche Probleme hatte. Genau so, wie es Dellien auch an diesem Sonntag in Roland Garros konstatieren konnte. 

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

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von Jens Huiber

Sonntag
22.05.2022, 16:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.05.2022, 17:46 Uhr

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