Roland-Garros 2024: Rufus, bitte einfliegen!
Auf dem Court Suzanne-Lenglen tummeln sich mehrere Tauben - und schweben in höchster Verletzungsgefahr. Dieses Problem ließe sich lösen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.06.2024, 16:15 Uhr

Daniil Medvedev war am Samstag mal wieder in Bestform. Nicht so sehr auf dem Court, da musste er schon seine ganze Kunst aufbieten, um den starken Tomas Machac aus dem Weg zu räumen. Aber dafür in der Pressekonferenz. Da hatte er viel Lob übrig. Zum einen für seinen Gegner, dem er zutraue, bis in die Top 20 vorzustoßen.
Zum anderen aber auch für Schiedsrichter Damian Dumusois, der während des Matches eine verunglückte Taube mit einem Handtuch eingefangen und dem Bodenpersonal übergeben hatte. Er hoffe, so Medvedev, dass das Tier nun in einer Klinik gut versorgt werde.
Yeah, right.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Tier in einem der angrenzenden Restaurants aufgespießt über einem Grill röstend wiederfindet, ist mindestens ebenso groß wie eine vollständige Genesung nach ambulanter Behandlung durch einen Veterinär.
Rufus hat in Wimbledon die Lufthoheit
Das Malheur der Taube am Samstag war übrigens kein Einzelfall. Schon davor gab es einen Absturz, der nicht so glimpflich ausging wie jener beim Match von Medvedev gegen Machac. Fast wie in einem klassischen Cartoon war der Vogel in eine Strebe gerauscht - und nicht mehr aufgewacht.
Vielleicht ist es das neue Dach, das in der Tierwelt für Verwirrung sorgt. Aber um weitere Unfälle zu vermeiden, müssten man doch nur bis nach London schauen: Dort regiert auf dem heiligen Centre Court ein Wüstenbussard, der auf den Namen „Rufus“ hört (oder auch nicht), der aber in jedem Fall die Lufthoheit an der Church Road genießt. Und etwaigen Besuchern freundlich, aber bestimmt Stadionverbot erteilt. Von fatalen Taubenunfällen in den letzten Jahren ist in Wimbledon jedenfalls nichts bekannt.