Roland-Garros 2025: Entschlossener Bublik entzaubert Draper
Alexander Bublik steht nach einem beeindruckenden Auftritt im Viertelfinale der French Open. In einem Match, das zunächst nach einem offenen Duell aussah, übernahm der Kasache ab dem zweiten Satz zunehmend die Kontrolle – und ließ sich auch von einem formstarken Jack Draper nicht aus der Ruhe bringen. Mit cleverem Spiel, taktischer Disziplin und Nervenstärke machte Bublik am Ende den Sack zu.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
02.06.2025, 19:34 Uhr

Draper mit spätem Zugriff im ersten Satz
Der Auftakt des Matches verlief ausgeglichen. Beide Spieler hielten ihre Aufschlagspiele zunächst souverän, ohne dem Gegner klare Chancen zu geben. Doch im entscheidenden Moment war es Jack Draper, der als Favorit die Oberhand behielt. Bei 5:5 erhöhte der Brite den Druck, erspielte sich sein erstes Break und servierte danach nach knappen zwei Stunden routiniert zum 7:5-Satzgewinn aus.
Bublik dreht auf
Im zweiten Durchgang präsentierte sich Alexander Bublik überraschend diszipliniert – und gerade deshalb brandgefährlich. Der Kasache ließ seine sonst typischen Showeinlagen beiseite, agierte beweglich, konzentriert und variabel. Vor allem die Stoppbälle streute er geschickt und erfolgreich in die Ballwechsel ein. Auch sein Aufschlag blieb eine Bank (ohne seinen Trademark-Underarm-Serve). Draper bekam kaum Zugriff auf Bubliks Servicegames, während Bublik seine Breakchancen kompromisslos nutzte. Der Satz ging verdient mit 6:3 an den Kasachen.
Draper verliert die Kontrolle
Das Match entwickelte sich im dritten Satz zur klaren Angelegenheit für Bublik. Draper wirkte zusehends überfordert mit der Unberechenbarkeit seines Gegners und reagierte mit Frustration. Ungewöhnlich viele Fehler, vor allem beim sonst so stabilen Aufschlag, gepaart mit Diskussionen mit seiner Box, ließen den Briten aus dem Tritt geraten. Bublik hingegen behielt die Ruhe und hatte auf jeden Schlag eine überzeugende Antwort. Ob mit präzisem Timing oder reaktivem Powerplay – der Kasache dominierte den Satz nach Belieben und holte ihn sich schließlich mit 6:2.
Bublik macht den Deckel drauf
Zu Beginn des vierten Satzes setzte Bublik gleich ein Zeichen: Mit einem frühen Break verschaffte er sich die Führung und gab sie bis zum Ende nicht mehr her. Während Draper um jeden Ball fightete, spielte Bublik weiter wie entfesselt, konzentrierte sich auf seine Aufschlagspiele und attackierte mutig bei Drapers Service. Trotz aller Gegenwehr des Briten ließ sich Bublik die Kontrolle nicht nehmen. Ein nervenstarkes letztes Aufschlagspiel und zwei verwandelte Matchbälle später stand der Kasache mit einem 6:4 im vierten Satz verdient im Viertelfinale.

