Roland Garros: Alexander Zverev - trotz Blitzeinschlag wieder zuversichtlich
Alexander Zverev hat eine turbulente Anreise nach Paris hinter sich. Was seine Laune aber nicht weiter getrübt hat.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.05.2025, 18:46 Uhr

Von Jens Huiber aus Roland-Garros
Es war fast ein bisschen skurril an diesem Freitagnachmittag im Stade Roland-Garros: Während auf der Hauptanlage hektisches, wiewohl fröhliches Treiben herrschte, war der Zugang zum Stade Simonne-Mathieu den Zuschauern verwehrt. Was zur Folge hatte, dass in jenem, einem Gewächshaus nachempfundenen (und wirklich wunderschönen) Stadion, nur ein paar TV-Leute und trainierende Spieler herumturnten. Wie auch Alexander Zverev.
Der hatte sich um halb vier mit Pablo Carreno Busta verabredet. Und sollte es nach den Problemen in Hamburg Bedenken hinsichtlich der körperlichen Verfassung des Vorjahres-Finalisten gegeben haben: Das sah aus der Nähe schon richtig, richtig gut aus. Mithin auch spielerisch, was genauso für Carreno Busta gilt. Wenn das einzige Geräusch vom Schlagen der Bälle herrührt, dann erahnt man umso mehr, mit welcher Geschwindigkeit die Topprofis zu Werke gehen.
Die Unterschiede zwischen einem Weltranglisten-Dritten wie Alexander Zverev und der aktuellen Nummer 100 Carreno Busta sind dabei klein. Aber dennoch erkennbar. Zverevs Bälle schlagen einfach noch um eine Nuance näher an der Grundlinie ein - und das auch noch konstanter. Dazu kommt das Service, das an normalen Tagen seinesgleichen sucht.
Flugzeug von Zverev von Blitz getroffen
Die Trainingseinheit mit „PCB“ war noch nicht extrem intensiv, sollte Zverev ein paar Minuten später in seiner Pressekonferenz sagen. Bei der er gleich zu beginn mit einer ziemlich lässigen Geschichte aufwartete: Beim Flug von Hamburg nach Paris, in dem auch Jiri Lehecka und Brandon Nakashima saßen, wurde das Flugzeug von einem Blitz getroffen. Zverev hat das fast nicht mitbekommen, dennoch musste der Flieger umdrehen. Aber während die Kollegen den kleinen Schock erst verdauen mussten und die Reise auf den darauffolgenden Tag verlegten, nahm Zverev noch in derselben Nacht die nächste Option Richtung Paris wahr.
Auf die letzten Wochen, die mit Ausnahme des Turniersiegs in München nicht nach Wunsch gelaufen sind, will Zverev übrigens nicht so viel geben. Vor Jahresfrist wäre Carlos Alcaraz auch nicht mit den besten Ergebnissen nach Roland-Garros gekommen. Und hat dann bekanntlich das Turnier gewonnen.
Und nach der turbulenten Anreise hat Alexander Zverev ja immer noch genügend Zeit, um sich auf sein erstes Match gegen Learner Tien vorzubereiten. Denn das wird erst am Dienstag stattfinden.
Hier das Einzel-Tableau in Roland-Garros