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Roland Garros: Alexander Zverev wie Phönix auf der Asche?

Nach einem Seuchenjahr startet Alexander Zverev als Außenseiter bei den French Open. Die Experten sorgen sich - doch der Olympiasieger sieht in seiner neuen Rolle eine Chance. Morgen geht es im zweiten Match nach 11 Uhr gegen Lloyd Harris los (in unserem Liveticker).

von SID
zuletzt bearbeitet: 29.05.2023, 13:59 Uhr

Alexander Zverev 2022 in Roland Garros
© Getty Images
Alexander Zverev 2022 in Roland Garros

Alexander Zverev spaziert dieser Tage weitgehend unbehelligt über die Anlage in Roland Garros. Das Medieninteresse am Olympiasieger, es ist vor seinem Start in die French Open am Dienstag ungewohnt gering. "Normalerweise spreche ich hier im Presseraum mit vielen internationalen Journalisten und jetzt sitzen wir hier an dem kleinen Tisch", stellte Zverev fest und plauderte locker mit der Handvoll deutscher Medienvertreter.

Nach äußerst unbeständigen Leistungen in der Vorbereitung auf den Sandplatz-Grand-Slam ist der Halbfinalist des vergangenen Jahres diesmal nur Außenseiter - und fühlt sich in dieser Rolle pudelwohl. "Zu 100 Prozent", antwortete Zverev auf die Frage, ob ihm die fehlende Aufmerksamkeit in die Karten spielen könne. "Deswegen ist auch eine gewisse Vorfreude da. Weil ich weiß, in welchem Zustand ich bin, aber der Fokus nicht auf mir liegt. Das ist sehr hilfreich."

Zverev könnte in der Weltrangliste abrutschen

Immer wieder war er in der Vergangenheit als Mitfavorit zu den Grand Slams gereist, immer wieder scheiterte er. Als Zverev vor einem Jahr dann endlich bereit für den großen Wurf schien, als er Carlos Alcaraz besiegte, als er Rafael Nadal auf Augenhöhe begegnete, da stoppte ihn die schwere Knöchelverletzung und warf ihn weit zurück. Folgt nun, ein Jahr später, an gleicher Stelle die ersehnte Auferstehung auf den Sandplätzen von Roland Garros? Wie Phönix auf der Asche?

"Dass ich gewinnen möchte, steht außer Frage. Ich bin jetzt wieder gesund, und es kommt nur noch darauf an, ob ich mein Tennis finden kann", sagte er. "Und es ist angenehm, dass ich in den ersten Tagen meine Ruhe bekomme."

Ob die aber ausreicht, um Zverev zurück in die Weltspitze zu katapultieren, wird von den Experten bezweifelt. Zuletzt hatten sich gleich drei frühere Wimbledonsieger besorgt gezeigt ob Zverevs schwankender Leistungen. Zudem steigt der Druck: Fliegt Zverev in Paris früh raus, rutscht er in der Weltrangliste weit ab.

Expertenmeinungen nicht gefragt

Boris Becker machte Kopfprobleme aus, John McEnroe sieht Zverev nach der siebenmonatigen Verletzungspause "auf dem Tiefpunkt" angekommen und Michael Stich erklärte der Süddeutschen Zeitung, das sein ehemaliger Hamburger Ziehsohn sein Spiel "nicht wirklich weiterentwickelt" habe. Zverevs Reaktion auf die nachvollziehbare Kritik? Deutlich.

"Ich habe sieben Monate einen Stiefel getragen. Es ist schwierig, sich weiterzuentwickeln, wenn man nicht gehen kann", konterte der 26-Jährige und sprach von "teilweise ziemlich dummen Kommentaren".

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

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von SID

Montag
29.05.2023, 14:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.05.2023, 13:59 Uhr

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