Roland Garros: Daniel Altmaier in Runde drei - Freudentränen des harten Kämpfers
Daniel Altmaier ist mit einer sensationellen Vorstellung gegen Jannik Sinner in die dritte Runde von Roland Garros 2023 eingezogen. Dort trifft der deutsche Davis-Cup-Spieler auf Grigor Dimitrov.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.06.2023, 19:06 Uhr

Von Jens Huiber aus Roland Garros
„Altmaier is tough. He never gives up.“ Und also sprach Craig O´Shannessy Mitte des fünften Satzes zwischen Daniel Altmaier und Jannik Sinner in der zweiten Runde von Roland Garros 2023. Und der muss es wissen, denn O´Shannessy firmiert als Statistik-Guru in der ATP, hat die Daten so gut wie aller Spieler im Kopf. Und tatsächlich: Es hätte einige Momente gegeben an diesem denkwürdigen Donnerstagnachmittag auf dem Court Suzanne-Lenglen, in denen Altmaier gegen Jannik Sinner einfach die Waffen hätte strecken können.
So beim zweiten Matchball für Sinner, als Altmaier mit etwas Glück einen Smash des Italieners mithilfe der Netzkante noch ins Feld brachte.
Altmaier behält die Nerven
Alleine das letzte Game verkam zum Drama von epischen Ausmaßen: Altmaier führte scheinbar sicher mit 40:0, vergab drei Matchbälle, dann den vierten, wehrte drei Breakbälle ab, und machte mit der fünften Chance alles klar. Nach einer Spielzeit von 5:27 Stunden.
6:7 (0), 7:6 (7), 1:6, 7:6 (4) und 7:5 - dieses Ergebnis könnte sich Daniel Altmaier gut und gerne auf seinen Oberschenkel tätowieren lassen, derartige Allüren sind ihm aber fremd. Gegen Sinner hielt die Konzentration von Mittag bis in den frühen Abend.
Und diesmal waren es Freudentränen, die dem 26-Jährigen über die Backen liefen. Nicht so wie vor ein paar Monaten in Trier, wo Altmaier das entscheidende fünfte Match der Davis-Cup-Begegnung gegen Stan Wawrinka verlor.
Dimitrov als nächster Gegner
Gegen Jannik Sinner, die Nummer acht der French Open 2023, agierte Altmaier von Beginn an auf Augenhöhe mit dem favorisierten Südtiroler. Spielerisch verfolgen die beiden unterschiedliche Ansätze: Der Deutsche spielt eher mit Flugbahn, Sinner präferiert die flachen, harten Schläge. Den Unterschied machte am Ende aber auch die Fitness. Denn in der Endphase machte Daniel Altmaier den weitaus geschmeidigeren Eindruck.
Apropos geschmeidig: Am Samstag geht es nun in der dritten Runde gegen den letzten verbliebenen großen Filigran im Tennissport, Grigor Dimitrov nämlich. Die Herausforderungen werden ganz andere sein als gegen Jannik Sinner. Zumal der Bulgare gegen Emil Ruusuvuori überraschend wenig Kraft gelassen hat.
Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros