Roland-Garros: Jannik Sinner - diesmal keine stehenden Ovationen
Jannik Sinner und Carlos Alcaraz haben am Media Day in Paris ihre obligatorischen Pressekonferenzen gegeben. Über ein Treffen der beiden im Endspiel würden sich wohl alle Fans freuen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
23.05.2025, 20:15 Uhr

Man muss das Rad der Zeit nicht ganz zwei Wochen zurückdrehen, um auf eine ganz besondere Spezialität der italienischen Medienvertreter zu stoßen. Die nämlich haben Jannik Sinner nach dessen dreimonatiger Absenz mit stehenden Ovationen empfangen. Nicht zum ersten Mal übrigens: Schon nach Sinners erstem Matchsieg in Rom 2019 gegen Steve Johnson konnten die einheimischen Reporter ihre Verzückung kaum zügeln. Das eherne Prinzip „No cheering in the press box“ hat offenbar noch keine Entsprechung im Italienischen gefunden.
Die Menge an Journalisten, die Sinner nun am Media Day vor den French Open 2025 im Interviewraum 1 unter dem Court Philippe-Chatrier empfangen hat, gab sich da schon zurückhaltender. Die Nummer eins der Welt ist ja als Vorjahres-Halbfinalist an de Bois de Boulogne zurückgekommen. Und wurde gleich mal mit der knallharten Frage konfrontiert, wie ihm denn Kopenhagen gefalle. Nun, gut.
Sinner gegen zwei Franzosen
Jannik Sinner hat den Pflichttermin als ebensolchen wahr genommen, verbindlich auf alle Fragen geantwortet, außer auf jene , was denn beim Treffen der Spitzenspieler mit den Grand-Slam-Verantwortlichen herausgekommen sein. Und apropos Akklamationen: Jannik Sinner wird in den ersten beiden Runde ja französische Gegner haben. Zunächst Arthur Rinderknech, den er nach aktueller Rechtsprechung besiegen wird. Und danach entweder Richard Gasquet oder Terence Atmane. Ob er da ein entsprechend feindseliges Publikum erwarte? „Eigentlich nicht“, so Sinner. „Ich glaube nicht, dass sie mich nicht mögen.“
Nur wenige Augenblicke später saß der Titelverteidiger auf dem Podium. Carlos Alcaraz hat Sinner ja im vergangenen Jahr in der Vorschlussrunde besiegt, nach 1:2-Satzrückstand. Fragen über skandinavische Metropolen blieben Alcaraz erspart, der geneigte Tennisfan und -journalist fühlt sich nach der Netflix-Dokumentation ja auch ziemlich gut informiert über den viermaligen Grand-Slam-Champion.
Alcaraz gibt sich zurückhaltend
Seine Rivalität mit Jannik Sinner wollte Alcaraz nicht überhöhen. Es fehle noch einiges, dass man über „Sinner vs. Alcaraz“ ähnlich reden würde wie über „Bord vs. McEnroe“ oder „Federer vs. Nadal“. Aber auch die haben ja mal klein angefangen. Im Moment steht die Bilanz zwischen Alcaraz und Sinner bei 7:4-Siegen für den Spanier. Hier das Einzel-Tableau in Roland-Garros 2025
Hier das Einzel-Tableau in Roland-Garros 2025