Roland-Garros Juniors: Finalisten McDonald und Schönhaus - Leidenschaft, Geduld und ein gutes Umfeld
Niels McDonald und Max Schönhaus bestreiten das Endspiel der Junioren in Roland-Garros 2025. Die beiden deutschen Junioren gehen unbeirrbar ihren Weg. Auch wenn dieser unterschiedlich ist.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
06.06.2025, 16:59 Uhr

Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann ist vergangene Woche aus Paris nach Bad Rappenau gereist. Allerdings schon mit dem guten Gefühl, dass die deutschen Junioren bei den French Open 2025 auf sich aufmerksam machen könnten. Und in dem Wissen, dass Niels McDonald, Max Schönhaus und Jamie Mackenzie bei Nationaltrainer Philipp Petzschner bestens aufgehoben sind. Zumal ja auch einige Heimtrainer der Junioren mit in Roland-Garros sind.
Und jetzt stehen Schönhaus und McDonald also im Finale, spielen sich den ersten deutschen Juniorentitel seit Daniel Elsner im Jahr 1997 am Bois de Boulogne aus. Alexander Zverev hatte hier 2013 das Endspiel erreicht, dieses aber gegen Cristian Garin verloren.
Max Schönhaus ist im Jahr 2007 geboren, Niels McDonald ein 2008er. Beide gehen ihren Weg beharrlich Schritt für Schritt. Aber auf unterschiedlichen Pfaden. „Niels ist jetzt wieder in der Good to Great Academy“, erläutert Kohlmann gegenüber tennisnet.com. „Mikael Tillström, einer der beiden Chefs, ist ein großer Fan von ihm. Aber alle in der Academy sind begeistert von Niels´ Arbeitseinstellung.“ Die auch schon Gael Monfils kennengelernt hat: Tillström hat McDonald nämlich auch schon zu einer Trainingswoche nach Genf zu Monfils mitgenommen.“
„Niels hat zu Beginn des Sommers zwei Turniere auf Sand schon gewonnen, in Spanien back-to-back, und da schon kurz angedeutet, dass er dieses Jahr wirklich da oben nicht nur angreift, sondern auch bei den großen Turnieren um die Titel spielt“, so Kohlmann weiter. „Ich freue mich, dass Philipp Petzschner sich mit der Familie aber auch mit dem mitreisenden Coach Gianluca Marchiori so gut über die weitere Planung abstimmt.“
Etwas anders ist die Lage bei Max Schönhaus, der auch schon ITF-Turniere gespielt hat. Dann aber bewusst noch einmal zurück zum Jugendtennis gekommen ist, um mehr Matches zu bekommen. Schönhaus arbeitet mit Sven Simon zusammen, der zum DTB gestoßen ist. Einfluss auf die Entwicklung habe früher auch die Mutter von Jan-Lennard Struff genommen.
„Klar lässt man sich manchmal von den anderen Jugendlichen, die jetzt vielleicht schon vermehrt die Herren-Tour gespielt haben, ein bisschen ablenken und auch von seinem Weg mal abbringen“, meint Michael Kohlmann. „Aber über die beiden freuen wir uns extrem. Weil jetzt sehen sie auch, was das auch für ihr Spiel bedeuten kann, diese nächsten Schritte zu machen. Man muss seinen Weg gehen, seine Matches gewinnen.“
Das hatte ja auch Philipp Petzscher vor ein paar Tagen im Interview mit tennisnet.com erklärt: Man werde Schritte nach vorne machen. Und ab und zu auch Rückschritte in Kauf nehmen müssen.
Bei Jamie Mackenzie gibt sich Michael Kohlmann ebenfalls optimistisch. Mackenzie war in Runde zwei mit dem Italiener Jacopo Vasamo der Nummer zwei des Turniers unterlegen. Und dann wären da ja auch noch Justin Engel und Diego Dedura, die in Paris trotz Spielberechtigung gar nicht mehr am Start sind, weil sie sich schon auf das Männertennis konzentrieren.
„Wir haben in den Jahrgängen 2007 und 2008 viele gute Jungs, für die jetzt, so wie es ja auch Boris Becker gesagt hat, die wichtigsten Jahre anstehen, und wo die Leidenschaft da sein muss. Und ich glaube, das kann man keinem dieser fünf Spieler absprechen.“