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Roland Garros: Mirra Andreeva nimmt Paris ein

Die Russin Mirra Andreeva ist 16 Jahre alt und gibt in Roland Garros ihr Grand-Slam-Debüt. Ihr gehört die Zukunft, sagen die Experten.

von SID
zuletzt bearbeitet: 02.06.2023, 14:37 Uhr

Mirra Andreeva trifft in Paris auf Coco Gauff
© Getty Images
Mirra Andreeva trifft in Paris auf Coco Gauff

Ihr Name wird schon in einem Atemzug mit den ganz Großen genannt - Serena Williams und Martina Hingis. Sie selbst träumt von Rekorden: 25 Grand-Slam-Titeln oder mehr. Doch eine Diva, die will Mirra Andreeva, die nächste Teenage-Sensation im Frauentennis, nicht werden. "Ich bin sicher: Wenn ich so bleibe wie ich bin, werde ich auf dem Boden bleiben", sagte die Russin in Paris.

Bei den French Open steht sie in der dritten Runde, als jüngste Spielerin seit 18 Jahren. Sie ist Ende April erst 16 geworden, spielt aber deutlich reifer. Nach der erfolgreichen Qualifikation hat Andreeva zwei weitere souveräne Siege gesammelt. In den vergangenen 30 Jahren standen nur sieben Spielerinnen unter 17 Jahren unter den besten 32 in Roland Garros - darunter Williams und Hingis.

Dritte Runde gegen Coco Gauff

Mit großen Namen geht Andreeva, die in Frankreich lebt und trainiert, erfrischend entspannt um. Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic zählt sie zu ihren Idolen. Von Andy Murray schwärmt sie wie ein Fan ("Er ist wunderschön im echten Leben"). Am Samstag trifft sie auf Vorjahresfinalistin Coco Gauff (USA) - und rechnet sich Chancen aus. "Ich bin sicher, das wird ein tolles Match", sagte Andreeva.

Die Weltranglisten-143. spielt ihr erstes Grand-Slam-Turnier, auf sich aufmerksam gemacht hatte sie bereits in der Vorbereitung in Madrid. Damals schlug sie die frühere US-Open-Finalistin Leylah Fernandez (Kanada) und zwei Top-20-Spielerinnen und schied erst im Achtelfinale gegen die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka aus.

Sister Act wie bei Serena und Venus?

Wunderkinder gab es im Frauentennis oft, manchen gelang eine Weltkarriere, manche überforderte der Druck, Jennifer Capriati landete nach Ladendiebstahl und Drogenmissbrauch sogar im Gefängnis. Andreeva wirkt zumindest gefestigt, selbstbewusst und erstaunlich locker. Und sie ist auf der Tour nicht alleine: Auch Schwester Erika (18) stand in Paris als Lucky Loser der Qualifikation im Hauptfeld.

Die New York Times schrieb bereits vom "Sister Act", wie damals bei Serena und Venus Williams. Derlei Vergleiche stören Mirra Andreeva offensichtlich kaum. Sie will Geschichte schreiben, Rekorde brechen und dabei nicht abheben. Die Zukunft wird zeigen, ob sich ihre Träume erfüllen.

Hier das Einzel-Tableau in Roland-Garros

von SID

Freitag
02.06.2023, 16:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.06.2023, 14:37 Uhr