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Roland Garros: Sebastian Ofner - Solide zweistellig, Tsitsipas kann kommen

Sebastian Ofner hat nach seinem Fünf-Satz-Erfolg gegen Fabio Fognini nun einen Tag Zeit, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Und die heißt im Achtelfinale von Roland Garros 2023: Stefanos Tsitsipas.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.06.2023, 21:30 Uhr

Sebastian Ofner darf sich auf Stefanos Tsitsipas freuen
© GEPA Pictures
Sebastian Ofner darf sich auf Stefanos Tsitsipas freuen

Von Jens Huiber aus Paris

Man stelle sich vor, Sebastian Ofner gewänne am Sonntag seine Achtelfinalpartie bei den French Open 2023 gegen Stefanos Tsitsipas. Dann könnte man wohl davon ausgehen, dass der große Interviewsaal in den Katakomben des Court Philipp-Chatrier ziemlich gut gefüllt wäre. Am Freitag allerdings, nun: Der österreichische Überraschungsmann hat die Herzen vieler Fans erobert, bei der internationalen Presse ist der Groschen noch nicht gefallen.

Also doch wieder die paar Schritte rüber in den etwas intimeren Bereich. Dass fünf harte Sätze bei sommerlichen Temperaturen hinter Sebastian Ofner liegen, kann man fast nicht glauben, so frisch wie der Steirer schon wieder wirkte. Und wie sehr der Steirer auch nach seinem größten Karriere-Erfolg in sich ruht.

Ofner endlich schmerzfrei

Viele Jahre lang hat Ofner versucht, die Top 100 zu knacken, immer wieder war er knapp dran. Dann kamen die Verletzungen, die Ferse machte ihm extrem zu schaffen. Bei seiner Rückkehr auf die Challenger-Tour nach den Operationen musste er mit Schmerzmitteln nicht nur spielen, sondern auch trainieren. Das ist nun vorbei. Ofner spielt schmerzfrei - und wird in der Weltrangliste, die nach Roland Garros 2023 erscheint, einen soliden zweistelligen Rang bekleiden.

Im Match gegen Fabio Fognini hat Ofner den vierten Satz nach frühem Rückstand etwas laufen lassen. Weil wenn er den nach einer Aufholjagd eben doch noch knapp verloren hätte, „dann hätte es für den fünften Satz nicht gereicht“, so Ofner.

Tsitsipas eine andere Kategorie als Gegner

Die Toilettenpause vor der Entscheidung habe ihm vor allem eines gegeben. „Zeit“. Ofner lag im fünften Durchgang stets in Führung, konnte bei 5:2 nicht ausservieren, musste bei 5:4 gleich noch einmal ran. Der direkte Vorhandpunkt zum 30:15 habe ihm da die Gewissheit gegeben, dass er seine zweite Chance packen würde. So war es dann auch.

Nun also steht Tsitsipas an. Ein Mann, der noch einmal über die bisherigen Gegner in Paris (Maxime Cressy, Sebastian Korda und eben Fognini im Hauptfeld, dazu die drei Qualifikationsgegner) zu stellen ist. Tsitsipas hat in Runde drei gegen Diego Schwartzman voll überzeugt, nicht viel Kraft gelassen. Und ist selbstredend Favorit im Duell am Sonntag.

Aber das wird eben erst dann ein Thema sein. Am heutigen Samstag will Ofner eine Stunde trainieren, danach steht eine ausführliche Visite beim Physio an. Die Anspannung und Nervosität wird noch früh genug kommen.

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

von Jens Huiber

Samstag
03.06.2023, 09:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.06.2023, 21:30 Uhr