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Sabalenka schlägt härter als die Männer

Aryna Sabalenka zertrümmert die Statistik und sorgt mit einer verblüffenden Zahl für Staunen: Ihre Vorhand fliegt schneller übers Netz als die der besten Herren. Patrick Mouratoglou erklärt, warum das kein Zufall ist.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 13.09.2025, 08:16 Uhr

Aryna Sabalenka (re.) und Novak Djokovic (li.)
© Getty Images
Aryna Sabalenka (re.) und Novak Djokovic (li.)

Härter als Alcaraz, Sinner und Djokovic

Die Diskussion begann bereits 2024, als Aryna Sabalenkas erster US-Open-Titel von einer bemerkenswerten Statistik begleitet wurde: Ihre durchschnittliche Vorhandgeschwindigkeit lag bei knapp 129 km/h – und damit über jener von Carlos Alcaraz (127), Jannik Sinner (125) und Novak Djokovic (122). Sabalenka selbst reagierte damals irritiert: Es sei ihr fast schon “unangenehm”, die Spitze anzuführen und die Männer hinter sich zu lassen. Ihr Coach Anton Dubrov lieferte eine erste Erklärung: Männer spielten oft mit höherem Spin und mehr Flugkurve, während Sabalenka bewusst auf flache, aggressive Schläge setze, die das Tempo maximieren.

Weniger Spin, mehr Druck

Genau an diesem Punkt hakt auch Patrick Mouratoglou nach. Der frühere Trainer von Serena Williams betont, dass der Unterschied nicht in der reinen Muskelkraft liege, sondern in der Spielanlage. “Männer setzen mehr auf Spin und Höhe, um den Ball schwerer kontrollierbar zu machen und längere Rallyes zu erzwingen. Frauen dagegen nutzen Tempo und flachere Flugbahnen, um den Gegnerinnen weniger Reaktionszeit zu lassen”, so Mouratoglou. Da sich Frauen auf dem Platz tendenziell etwas langsamer bewegen, verschaffe dieser direkte Stil einen echten Vorteil.

Wenn Physik Taktik schlägt

Der scheinbare Widerspruch, dass Sabalenka härter schlage, obwohl ihr die Herren physisch überlegen seien, löst sich damit auf. Spin kostet Geschwindigkeit, flache Bälle erhöhen sie. Männer können das Tempo gegnerischer Schläge häufig absorbieren und umleiten, wodurch riskante schnelle Schläge weniger lohnend werden. Im Spiel der Damen braucht es aber andere Maßnahmen, um zu siegen. Sabalenka Spiel verkörpert dieses kompromisslose, druckvolle Prinzip in Reinform.

Titelverteidigung als Bestätigung

Dass dieser Ansatz sowohl spektakulär aussieht als auch Titel bringt, hat Sabalenka 2025 erneut bewiesen. In Flushing Meadows verteidigte sie erfolgreich ihren US-Open-Titel, was zuletzt nur Serena Williams zwischen 2012 und 2014 gelungen war. Ironischerweise wurde sie damals von Mouratoglou gecoacht. 

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von Isabella Walser-Bürgler

Samstag
13.09.2025, 10:55 Uhr
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