Saudi-Investor: „Ein Swing durch die Golfstaaten wäre fantastisch“

Saudi-Arabien drängt wie kaum ein anderer Markt in die Sportszene. Mit der Ausrichtung eines ATP-Masters-1000-Turniers ab 2028 wird der nächste Meilenstein erreicht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.11.2025, 11:38 Uhr

Der Six Kings Slam hat die Besten der Tenniswelt schon zwei Mal nach Riad gebracht
© Getty Images
Der Six Kings Slam hat die Besten der Tenniswelt schon zwei Mal nach Riad gebracht

Es ist zumeist recht schwierig, das Engagement von Staaten wie Saudi-Arabien in der Sportszene zu beurteilen. Kein Zweifel: Ein großer Teil der Aktivitäten ist sicherlich unter dem Begriff „Sportswashing“ einzuordnen, der Versuch also, durch die Veranstaltung von Veranstaltungen im Sportbereich zu kaschieren, was auf gesellschaftlicher Ebene aus Sicht vieler Länder der Erde falsch läuft: Stichwörter: Frauen- oder Arbeiterrechte. Letzteres war um Grunde das beherrschende Thema rund um die Fußball WM in Katar 2022. Und wird es 2034 womöglich wieder sein, wenn die FIFA aller Voraussicht nach alle qualifizierten Mannschaften nach Saudi-Arabien schickt. 

Andererseits hört man ja auch Berichte von Sportlerinnen und Sportlern, dass sich die Umstände zumindest in den Großstädten Saudi-Arabiens während er letzten Jahre durch eine gewisse Öffnung zum Westen hin geändert haben soll. Soweit sich das bei Kurzbesuchen, in denen man nur einen kleinen Teil der Realität mitbekommt, feststellen lässt.

Sinner gewinnt beide Ausgaben des “Six Kings Slam”

Das Engagement im Tennis nun hat mit Einladungsturnieren während der Pandemie begonnen, mittlerweile machen die Saisonendspiele der WTA-Tour in Riad und die NextGen Finals in Jeddah Station (letztmals in diesem Jahr). Dazu kommt der „Six Kings Slam“, ein Schaukampf, bei dem ein enormes Preisgeld ausgeschüttet wird - Jannik Sinner hat 2024 und 2025 gewonnen, und dabei jeweils sechs Millionen US Dollar abgestaubt. Ab 2028 wird in Saudi-Arabien ein ATP-Masters-1000-Event stattfinden - das den Tenniskalender ordentlich durcheinander wirbeln wird. Denn die Leidtragenden werden wohl die traditionsreichen Turniere in Buenos Aires und Argentinien sein. 

Aber Tennis ist nun mal eine sehr attraktive Sportart, wie der CEO von SURJ Sports Investments, Danny Townsend, in einem Interview mit The National dieser Tage noch einmal bestätigte. SURJ ist ein Tochter-Unternehmen des saudischen Staatsfonds PIF, der sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen groß mitmischt. 

Absprachen mit Doha und Dubai

„Tennis hat eine signifikante fundamentale Stärke“, erklärte Townsend also. „Es hat eine reiche Geschichte, man spielt es in allen wichtigen Wirtschaftsnationen weltweit, und es ist ein Sport, bei dem es relativ einfach ist zu verstehen, wie er funktioniert.“ 

Warum der Erwerb einer 1000er-Lizenz so wichtig war, liegt auf der Hand. „Wenn man in Sport investiert, dann möchte man dies in Assets tun, die eine Geschichte des Wachstums haben. Wenn man sich die Lizenzen der Masters-1000-Turniere ansieht, dann ist deren Wert über die Jahre kontinuierlich gewachsen.“ 

Mögliche Terminkollisionen oder zumindest -verschiebungen in der Region mit Doha und Dubai sieht CEO Townsend eher als Chance: „Was wir nun ein bisschen breiter versuchen ist als Golfregion gemeinsam unseren Einfluss auf die globale Sportlandschaft auszubauen. Ein Swing durch die Golfstaaten im Februar und März wäre fantastisch.“ 
 

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29.11.2025, 15:00 Uhr
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