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„AHM“ scheitert an Qualifikant

Für Österreichs aktuelle Nummer 2 war es bereits die vierte Niederlage in Folge – und das ausgerechnet beim großen Heimspiel.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 16.10.2012, 21:19 Uhr

Manuel Wachta aus der Wiener Stadthalle

Die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle haben im Einzel-Hauptbewerb aus rot-weiß-roter Sicht mit einer äußerst schmerzhaften Niederlage begonnen. Andreas Haider-Maurer, der Sensations-Finalist von 2010, musste sich so wie im Vorjahr schon in der ersten Runde geschlagen geben. Der Niederösterreicher unterlag dem kanadischen Qualifikanten Vasek Pospisil nach 2:07-stündigem Kampf mit 6:3, 6:7 (3), 1:6. Für ihn ist es die vierte Pleite in Folge nach zuletzt drei Niederlagen auf Challenger-Ebene. Damit bleibt „AHM“ bei seinem Heimevent nur noch das Doppel, wo er am Mittwoch mit Max Neuchrist in der ersten Runde auf seine slowenischen Trainingspartner Aljaz Bedene und Grega Zemlja trifft.

Erinnerungen an Kitzbühel werden wach

Beim bet-at-home Cup Kitzbühel hatte Haider-Maurer heuer ebenfalls eine große Siegchance ausgelassen, gegen Ernests Gulbis eine klare 6:2,-5:2-Führung sowie bei 5:4 einen Matchball vergeben. Zwar nicht ähnlich bitter, aber doch ähnlich verlief auch das zweite Heimturnier in diesem Jahr für ihn. Der Schützling von Werner Eschauer und Roland Berger war erst erneut der tonangebende Spieler. In den ersten zwei Aufschlagspielen von Pospisil kam er jeweils zu einer Breakchance, bei 2:2 musste er dann selbst ein 15/40 drehen – um im nächsten Spiel per Netzroller-Punkt das entscheidende Break zum 4:2 zu schaffen. „AHM“ servierte den Satz trocken aus und schien auf gutem Weg, ins Achtelfinale einzuziehen.

Doch es sollte nichts damit werden, obwohl er auch im zweiten Durchgang nicht ein einziges Break einstecken musste, lediglich bei 1:2 zwei Chancen abzuwehren hatte. Als Rückschläger war Haider-Maurer jedoch noch chancenloser als sein Kontrahent, Pospisil gewann nämlich die ersten 17 Punkte bei eigenem Aufschlag. Das Tiebreak sollte sich als Vorentscheidung gegen Haider-Maurer erweisen: Nach einer 1:0-Führung geriet er mit 1:4 in Rückstand und konnte trotz der kräftigen Unterstützung der Fans nur noch auf 3:4 verkürzen, die letzten drei Punkte gingen allesamt an Pospisil. Und auch die ersten neun Punkte im dritten Durchgang – mit dem Doppelbreak zum 0:3 war die Partie dann gelaufen.

„Er ist mir einfach davongerannt“

„Ich hab zwei Sätze lang kein Break kassiert, eigentlich sehr gut serviert, aber ich hab schon am Ende des zweiten Satzes gemerkt, dass er meinen Aufschlag anfängt, besser zu lesen“, so Haider-Maurer nach dem enttäuschenden Ausgang des Spiels. „Bei eigenem Service hat er im zweiten Satz immer mehr die Ecken anserviert, es ist richtig schwierig geworden.“ Ärgerlich war besonders das Tiebreak: „Ich hab noch 1:0 mit einem Minibreak geführt und mach bis 1:4 nur einen einzigen blöden Fehler. Danach war’s echt schwer, ich hab auch das Gefühl gehabt, dass er immer besser reinkommt. Ich hab noch meine Servicepunkte zum 3:4 gehalten, dann ist er mir einfach davongerannt“ – und ließ bis zum Ende des Matches nicht mehr locker…

Haider-Maurer meinte, man solle nicht alles an seinem Finaleinzug von 2010 messen: „Das war einfach die perfekte Woche damals. Es war ein riesiges Erlebnis, vor solch einer Kulisse gegen Thomas Muster spielen zu können, ich hab dann beinahe wie in Trance gespielt. Das konnte ich aber noch nicht konstant spielen.“ Dennoch fühle er sich auf einem guten Weg, der Trainerwechsel zum Duo Berger/Eschauer habe sich bezahlt gemacht: „Werner hat mir auch taktisch sehr viel helfen können.“ Zudem habe er in Wien, wo er auch dieses Jahr wieder den Aufbau für die nächste Saison absolvieren wird, mit den Slowenen Aljaz Bedene und Grega Zemlja zwei starke Spieler als Trainingspartner.

Bänderriss schmerzt immer noch

Weiter Probleme hat Haider-Maurer mit dem im März in Marokko erlittenen Bänderriss im Knöchel. „Mir tut in der Früh jeder Schritt weh. Es ist schon mühsam, jedes Mal 15 bis 20 Minuten länger aufwärmen zu müssen.“ Laut dem 25-Jährigen sei es aber mittlerweile besser: „Ich hoffe, dass es bald soweit ist, dass das Problem gänzlich weg ist. Derzeit fühle ich mich auf Sand einfach wohler. Auf Hardcourt spüre ich den Bänderriss spätestens nach zwei, drei Partien gleich wieder stärker.“ Aus dem Grund legt Haider-Maurer nun auch eine Sandplatz-Tournee ein, statt bei den europäischen Hallenturnieren zu bleiben. Der Waldviertler reist für drei Challenger nach Südamerika: „Das ist für meinen Knöchel derzeit einfach besser.“(Foto: GEPA pictures)

Hier die aktuellen Ergebnisse von den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle:Qualifikation,Hauptbewerb,Doppel,Spielplan.

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Dienstag
16.10.2012, 21:19 Uhr