Nierenkolik beim Heimflug
Eine böse Überraschung hat Österreichs Nummer eins bei der Abreise aus Wimbledon erfahren müssen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
05.07.2013, 13:29 Uhr

„Tschüss, Wimbledon, du hast mich in diesem Jahr gut behandelt! Liebe dieses Turnier. Kann 2014 nicht erwarten“, schrieb Jürgen Melzer noch am Mittwoch am Abend auf seiner Twitter-Seite. Da konnte er noch nicht wissen, was ihm bevorstehen sollte: die wohl schmerzhaftesten Momente in seinem Leben. Der Niederösterreicher, der beim Rasen-Klassiker in London trotz eines Leistenbruchs das Achtelfinale im Einzel und Viertelfinale im Doppel erreicht hatte, hat auf dem Heimflug nach Wien eine akute Nierenkolik erlitten.
„Nimm den schlimmsten Schmerz und multipliziere ihn mal 1000“
„Es hat sich in der Früh nach dem letzten Doppel angebahnt. Da habe ich geglaubt, ich habe nur einen verspannten Rücken. Dann fünf Minuten nachdem wir in der Luft waren im Flieger, ist es losgegangen“, erzählte Melzer am Freitag der „APA – Austria Presse Agentur“. Oftmals wird eine Nierenkolik als der größte Schmerz, den ein Mensch empfinden kann, beschrieben, noch schlimmer etwa als eine Geburt, gebrochene Knochen, Schusswunden, Verbrennungen oder Operationen.
Wie schlimm es Melzer empfunden hat? „Nimm den schlimmsten Schmerz und multipliziere ihn mal 1000. Das ist hart“, schilderte er. Immerhin: „Ich hatte das Glück, dass zwei Ärzte an Bord waren. Ich habe an Bord Infusionen und schmerzstillende Mittel gekriegt“, war der 32-Jährige medizinisch somit wenigstens gut versorgt. Der Nierenstein ist laut Informationen der „APA“ mittlerweile abgegangen und die akute Nierenkolik damit glücklicherweise für Melzer Vergangenheit.
Leisten-OP: „Kitzbühel wird sich im Normalfall ausgehen“
Sowohl auf, als auch neben dem Platz ist es für Melzer heuer ein einziges Up and Down. „Die letzten zwei Tage war ich schnell wieder am Boden der Realität und man merkt, was wirklich wichtig ist.“ Etwa auch der Körper, der dem Deutsch-Wagramer nicht zum ersten Mal in der letzten Zeit einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. In den nächsten Tagen steht Melzer in Wien wohl die angekündigte Leistenbruch-Operation bevor, die ihn für drei Wochen außer Gefecht setzen dürfte.
Nicht ausgeschlossen werden kann übrigens, dass der Nierenstein ausgestrahlt hat und somit – neben dem Leistenbruch – für die Hüftschmerzen, die Melzer zudem hatte und hat, Mitgrund gewesen ist. „Es kommen jetzt noch mehrere Untersuchungen auf mich zu. Dann schaut man, wie man da jetzt weiter tut.“ Eines sei laut Melzer aber ziemlich sicher, nämlich dass er trotz seiner gesundheitlichen Probleme beim bet-at-home Cup (28. Juli bis 3. August 2013) starten kann: „Kitzbühel wird sich im Normalfall ausgehen.“(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures/ Alan Grieves)