Wahl von Björn Borg erzürnt Zlatan Ibrahimovic

Björn Borg wurde zu Schwedens wichtigstem Sportler aller Zeiten gewählt. Fußball-Star Zlatan Ibrahimovic reagierte extrem arrogant auf die Wahl.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.12.2014, 10:48 Uhr

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Schwerer Arroganz-Anfall von Zlatan Ibrahimovic. Der schwedische Fußball-Star war mit der Wahl zu den 150 wichtigsten schwedischen Sportlern aller Zeiten ganz und gar nicht einverstanden. In der Bestenliste, die die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“ veröffentlicht hatte, landete die Tennislegende Björn Borg auf Platz eins. Hinter dem „Iceborg“ belegte Ibrahimovic den zweiten Platz. „Danke, aber Zweiter zu werden, ist wie Letzter zu werden“, kommentierte der 33-jährige Fußballspieler von Paris St. Germain. Auf die Plätze drei bis fünf wurden Tischtennisspieler Jan-Ove Waldner, Golferin Annika Sörenstam und Skifahrer Ingemar Stenmark gewählt. Die Grand-Slam-SiegerMats WilanderundStefan Edberglandeten nur auf Platz 26 und 30.

Ibrahimovic größer als IKEA?

Ibrahimovic hat eine klare Vorstellung, wie das Ergebnis der Wahl hätte aussehen sollen. „Auf dieser Liste bin ich 1., 2., 3., 4. und 5. – bei allem Respekt für die anderen.“ Für den Sieger Borg fand „Mr. Arroganz“ dennoch lobende Worte. „Er ist eine coole Person und eine lebende Legende.“ Borg hatte zuvor in der Zeitung „Le Parisien“ erklärt, dass Ibrahimovic Schwedens größter Star sei, „größer als IKEA“.

Die tennisnet.com-Redaktion meint: Björn Borg ist völlig zu Recht zu Schwedens wichtigstem Sportler aller Zeiten gewählt worden. Auch über 30 Jahre nach seinem ersten Karriereende ist Borg nicht nur Tennisfans ein Begriff. Der Schwede gewann elf Grand-Slam-Turniere, sechsmal triumphierte er bei den French Open, fünfmal siegte er in Wimbledon, und führte 109 Wochen die Weltrangliste an. Borg hat dem Tennissport nicht nur eine neue Richtung gegeben, er hat ihn revolutioniert und dafür gesorgt, dass Tennis einen großen Boom erfuhr.

Borg revolutioniert den Tennissport

Der Schwede war Popstar und Sexsymbol zugleich und lockte viele Frauen in die Stadien. Borg war einer der ersten Spieler, der die Rückhand beidhändig schlug und fast ausschließlich von der Grundlinie agierte. Mit einer neuen Griffart legte er die Grundlage für das heutige moderne Tennis. Wahrscheinlich wäre für Borg in seiner Karriere noch viel mehr möglich gewesen, wenn er nicht im jungen Alter von 26 Jahren zurückgetreten wäre.Im Alter von 34 Jahren versuchte sich Borg noch einmal an einem Comeback und scheiterte kläglich.

Bei der Wahl muss man sich vielmehr die Frage stellen, warum Ibrahimovic überhaupt auf Platz zwei gewählt wurde. Zwar schießt der 33-Jährige für seinen Verein und in Schwedens Nationalmannschaft teils spektakuläre Tore wie am Fließband, doch die großen internationalen Erfolge blieben bei „Ibracadabra“, wie Ibrahimovic auch genannt wird, aus. Unter seiner Ägide verpasste Schweden 2010 und 2014 die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft. Auch bei einer Europameisterschaft konnte er nie glänzen. In der Champions League stand er mit seinen Topmannschaften (Juventus Turin, Inter Mailand, FC Barcelona, AC Mailand, Paris St. Germain) noch nie im Endspiel. Warum Mats Wilander (sieben Grand-Slam-Titel) und Stefan Edberg (sechs Grand-Slam-Titel) als ehemalige Weltranglisten-Erste und mehrmalige Davis-Cup-Sieger in der Bestenliste so weit hinten gelandet sind, bleibt wohl ein Geheimnis der Zeitung „Dagens Nyheter“.(Text: cab)

Hier geht es zur kompletten Bestenliste mit Schwedens 150 wichtigsten Sportlern.

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Donnerstag
25.12.2014, 10:48 Uhr