Sensation in Shanghai - deshalb ist der Titel von Valentin Vacherot historisch

Mit seinem Erfolg beim ATP-Masters-1000-Turnier in Shanghai hat sich Valentin Vacherot in die Geschichtsbücher des Tennissports eingetragen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.10.2025, 19:15 Uhr

Nein, die Ereignisse in Shanghai konnte nicht einmal der Champion Valentin Vacherot packen
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Nein, die Ereignisse in Shanghai konnte nicht einmal der Champion Valentin Vacherot packen

Und da standen sie also, weinend, Schulter an Schulter. Zwei Cousins, die ohne große Erwartungen zum ATP-Masters-1000-Turnier gekommen waren. Und von denen einer nicht einmal sicher war, ob er denn im Hauptfeld würde spielen können. Denn Valentin Vacherot musste ja den Umweg über die Qualifikation nehmen. Wo er sowohl gegen Nishesh Basavareddy wie auch gegen Liam Draxl durchaus hätte rausfliegen können. 

Der Tennisgott hatte aber andere Pläne. Der schickte den nämlich 26-jährigen Monegassen nämlich auf eine Reise, die ab sofort in den Geschichtsbüchern des Tennissports ein eigenes Kapitel bekommen wird. Aus mehreren Gründen. 

Zunächst einmal hat kein Spieler mit einem schlechteren Ranking als Valentin Vacherot (Nummer 204) jemals ein Turnier der 1000er-Kategorie gewonnen. Am „nächsten“ dran waren da noch Borna Coric (Nummer 152, Cincinnati 2022), Roberto Carretero (Nummer 143, Hamburg 1993), Michael Pernfors (Nummer 95, Montreal 1993) und Alexei Popyrin (Nummer 62, Montreal 2024). 

Und apropos Carretero: Der hatte vor 32 Jahren am Hamburger Rothenbaum auch als Qualifikant reüssiert. Der Dritte im Bunde ist neben Vacherot ebenfalls ein Spanier: Albert Portas, Champion in Hamburg 2001.  

Und dazu kommt natürlich auch, dass das Fürstentum Monaco seit Jahrzehnten eines der renommiertesten Turniere auf der ATP-Tour austrägt. Und dass große Teile der Weltspitze eben dort ihren Wohnsitz haben (manche sogar aus sportlichen Gründen). Dass mit Valentin Vacherot aber ein Spieler mit monegassischem Reisepass ein Event der höchsten regulären ATP-Kategorie gewinnt - das ist nun wirklich einzigartig. Wird aber auch dafür sorgen, dass Vacherot im kommenden Jahr beim Masters im Monte-Carlo Country Club nicht mehr als unbeschwerter Außenseiter (und mit einer Wildcard) starten wird, sondern mit einigen Erwartungen. Der Fans und an sich selbst. Vor ein paar Monaten hat das schon ganz gut funktioniert: Da ließ Vacherot bei seinem Heimturnier Jan-Lennard Struff in Runde eins keine Chance, eh er sich danach Grigor Dimitrov geschlagen geben musste.

von Jens Huiber

Sonntag
12.10.2025, 18:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.10.2025, 19:15 Uhr