Am Montag konnteVictoria Azarenkadas Sensations-Aus noch abwenden.Einen Tag später gab es in Paris nun eine faustdicke Überraschung. MitfavoritinSerena Williamsist bei den French Open in Paris sensationell in der ersten Runde gescheitert. Die auf Position fünf gesetzte US-Amerikanerin verlor gegen die Weltranglisten-111.Virginie Razzanoaus Frankreich 6:4, 6:7 (5), 3:6. Bei ihrem 47. Start bei einem Grand-Slam-Turnier war es nach über drei Stunden Spielzeit das erste Erstrunden-Aus für Williams. "Das ist einer der größten Siege meiner Karriere. Diese Motivation trage ich schon lange in meinem Herzen - und ich habe nie aufgehört, daran zu glauben", sagte Razzano nach der Sensation.

Dramatik auf Court Philippe Chatrier

Williams sah gegen Razzano schon wie die sichere Siegerin aus und führte im Tiebreak des zweiten Satzes mit 5:1. Mit sechs Punktgewinnen in Folge glich die Französin, die sich bereits im zweiten Satz mit Krämpfen plagte, in den Sätzen aus. Der dritte Satz war schließlich an Dramatik kaum zu überbieten. Razzano blendete ihre körperlichen Wehwechen komplett aus und spielte sich in einen Rausch. Schnell lag die Französin, die im vergangenen Jahr bei den French Open acht Tage nach dem Tod ihres Verlobten an den Start gegangen war, mit 5:0 in Führung. Williams war völlig von der Rolle und wusste nicht wie ihr geschah.

Doch der Wille der US-Amerikanerin war noch nicht gebrochen. Williams machte Punkt um Punkt und profitierte auch von einem Strafpunkt gegen Razzano, die wegen eines lauten Schreis wegen ihrer Krämpfe von Schiedsrichterin Eva Asderaki bestraft wurde. Bei 5:3-Führung servierte Razzano zum zweiten Mal zum Matchgewinn - ein legendäres Spiel, das zwölfmal über Einstand ging, sollte folgen. Die Französin kassierte zum Unmut des Publikums erneut einen Strafpunkt - wieder wegen eines lauten Schreis. Matchbälle und Breakbälle wechselten sich reihenweise ab. Beim ersten Matchball servierte Razzano einen Doppelfehler, bei den Matchbällen zwei bis vier verzog sie ihren Grundschlag ins Aus.

Der achte Matchball sitzt

Matchball Nummer fünf wehrte Williams mit einem Winner ab. Doch auch die US-Amerikanerin konnte ihre Breakchancen nicht nutzen. Auch die Matchbälle sechs und und sieben bedeuteten noch nicht das Ende dieser dramatischen Partie. Mit dem achten Matchball war es schließlich um Williams geschehen. Die US-Amerikanerin spielte einen Grundschlag knapp ins Aus - das Publikum im Court Philippe Chatrier bebte. "Ich war da und ich wollte das Ding hier unbedingt wie eine Kämpferin zu Ende bringen. Ich wusste, trotz der Probleme, an diesem Tag gibt es keine Limits für mich", erklärte Razzano direkt nach ihrem großen Coup.

Die frühere Nummer eins der Welt, Williams, war 2002 Siegerin in Roland Garros, hatte zuletzt die WTA-Turniere in Charleston und Madrid gewonnen und war 17 Spiele in Serie auf Sand unbesiegt. In Rom hatte die 30-Jährige zuletzt im Halbfinale wegen Rückenproblemen zurückgezogen.(Text: cab/dpa; Foto: GEPA pictures)

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