ServusTV-Sportchef Christian Nehiba: "Dominic Thiem hebt ganze Turniere mit an"
ServusTV hat sich für Österreich die Rechte an allen Matches von Dominic Thiem bei den French Open 2022 gesichert. Dazu kommt ein Topspiel des Tages und ab dem Halbfinale alle Partien der Frauen und Männer. ServusTV-Sportchef Christian Nehiba kann im Interview seine Vorfreude kaum verbergen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.05.2022, 16:13 Uhr
tennisnet: Herr Nehiba. ServusTV wird wie schon bei den Australian Open auch von den French Open Live-Tennis vom Feinsten zeigen. Was dürfen die österreichischen Tennisfans erwarten?
Christian Nehiba: Wie immer leidenschaftliche und kompetente Berichterstattung. Wir freuen uns riesig darauf, weil wir an den French Open schon länger dran waren. Roland Garros ist für uns, aber auch für die österreichischen Zuschauer vom Interesse her wohl das größte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Es ist genau jene Zeit, in der alle Frühlingsgefühle haben, raus wollen, selbst Tennis spielen. Ich glaube, dass das Interesse sehr groß sein wird. Und hoffe natürlich, dass Dominic Thiem ein gutes Turnier spielen wird.
tennisnet: Welche Matches werden die Zuschauer bei ServusTV sehen können?
Nehiba: Wir werden wie schon bei den Australian Open und den US Open das Topspiel des Tages bringen. Ab den Halbfinali dann alle Matches bei den Frauen und den Männern. Und natürlich alle Spiele von Dominic Thiem. Auf dass es viele werden!
tennisnet: Erstmals wird es in diesem Jahr in Roland Garros auch Night Sessions geben. Inwieweit werden diese für ServusTV relevant?
Nehiba: In der Regel wird es so sein, dass wir uns in der ersten Woche um Nachmittagsmatches kümmern. Und immer zwischen 13 und 17 Uhr senden werden. Die Ausnahme davon sind die Thiem-Matches, die wir zu jeder Uhrzeit begleiten.
tennisnet: Wie sieht das Kommentatoren- und Moderatoren-Team für ServusTV aus?
Nehiba: Kommentieren werden Philipp Krumholz und ich, zusammen in altbewährter Weise mit Alex Antonitsch als Experten. Vor Ort in Paris sind die ModeratorInnen Andrea Schlager und Christian Baier mit unserem Experten Christopher Kas.
"Tennis ist schon sehr abhängig von den Erfolgen von Dominic Thiem"
tennisnet: Global betrachtet hat sich das Sport-Angebot bei ServusTV durch das Hinzukommen der Formel 1 und etwa der Champions League ja erweitert. Wie schlägt sich Tennis im Vergleich mit diesen Disziplinen bei den Zuschauern?
Nehiba: Man muss ganz klar sagen: Die Formel 1 stellt alles in den Schatten, ist unglaublich eingeschlagen. Und dass, obwohl wir nach 50 Jahren mit einem Quasi-Monopol für den ORF als erster Free-TV-Sender die Formel 1 übertragen. Wir fahren mit jedem Grand Prix unglaubliche Quoten ein. In der Regel schauen bei uns 600.000 bis 700.000 Zuschauer ein Rennen an, mit Marktanteilen jenseits der 40 Prozent. Diese Werte erreicht keine andere Sportart. Das ist außergewöhnlich. Auch die Champions League und die Europa League werden sehr gut angenommen.
tennisnet: Und Tennis?
Nehiba: Tennis ist schon sehr abhängig von den Erfolgen von Dominic Thiem. Dominic hat mit seiner Performance ganze Turniere mit angehoben. Aber umgekehrt fehlt er uns natürlich auch in der gesamten Berichterstattung. Wir sind guten Mutes, dass er seine lange Durststrecke bald überwunden haben wird.
tennisnet: Wie sind die Australian Open 2022 bei ihren Zuschauern angekommen? Da hat Dominic Thiem ja noch gefehlt …
Nehiba: Bei den Grand-Slam-Turnieren haben wir schon sehr gute Quoten eingefahren. Was auch mit speziellen Spielen und Spielern zu tun hat. In Australien hatten wir diese Dynamik, dass Rafael Nadal so stark war und am Ende diesen historischen Erfolg verbucht hat. Dazu kommen ein paar interessante Junge nach. Ich mache mir keine Sorgen, dass die French Open nicht funktionieren könnten. Aber natürlich ist das Grundrauschen ein ganz anderes, wenn ein Local Hero mit Siegchancen am Start ist.
tennisnet: ServusTV ist auch online mittlerweile stilbildend.
Nehiba: Da lohnt es sich immer rein zu schauen. Wir kümmern uns um etwa 40 Sportarten, zeigen aber auch Features, die wir entweder von Partnern übernehmen oder selbst produzieren. Das ist mehr als eine Ergänzung zum TV, sondern eigentlich jetzt schon ein zweiter Kanal, der dieselbe Beachtung bekommt wie ServusTV im linearen Fernsehen.
tennisnet: Auffällig ist bei den Sportübertragungen von ServusTV eine ausnehmend gute Bildqualität. Steckt dahinter ein Geheimnis?
Nehiba: Ich bin kein technischer Experte, aber wir bieten das hochwertigste HD-Bild an, das es auf dem Markt gibt. Und das ist auch der Anspruch unseres Hauses. Nicht nur inhaltlich, sondern auch qualitativ.
tennisnet: Wie geht es für die Tennisfans nach den French Open bei ServusTV weiter?
Nehiba: In Österreich übertragen wir mit den Generali Open in Kitzbühel und den Erste Bank Open in Wien die beiden großen Turniere. Das freut uns sehr. Kitzbühel als das große Sommerturnier, Wien mit großartiger Besetzung. In Deutschland haben wir ebenfalls ein großes Paket mit Stuttgart bei den Männern, dann das WTA-Turnier in Berlin - wo schon 17 der Top-20-Spielerinnen gemeldet haben - und auch das ATP-Tour-500-Turnier am Hamburger Rothenbaum.
Thiem Dominic