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Severino Nowikovsky holt ersten HTT Karriere Titel

Severino Nowikovsky hat keine 24 Stunden nach seinem gelungenen Husarenstück mit dem halbfinalen Erf...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 11.05.2022, 15:18 Uhr

Severino Nowikovsky hat keine 24 Stunden nach seinem gelungenen Husarenstück mit dem halbfinalen Erfolg über HTT Branchen-Primus Damian Roman, auch am Dienstag Nachmittag im Endspiel des 27. Mai Masters Series 1000 Turniers Stärke gezeigt, und HTT US Open Sieger Rene Gräflinger aus Kärnten in nur 81 Minuten Spielzeit mit 6:3 und 6:4 bezwungen. Für den ungesetzten Wahlberliner sprang mit dem dritten Erfolg über einen Top 15 Spieler im Verlauf des Turniers der erste HTT Karriere-Titel heraus, mit dem der 32jährige erstmals unter die Top 20 vorstürmte. Gräflinger tröstet sich derweil nach verkorkstem ersten HTT Saisonfinale mit 600 Ranglistenpunkten, die den 36jährigen Ferlacher sowohl in der neuesten Ausgabe der HTT Entry List als auch im Race to La Ville auf Platz 2 spülen, und zum ersten Verfolger von Rumäniens HTT Superstar Damian Roman machen. Ein Bericht von C.L

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Nowikovsky der 67. Spieler mit einem HTT Masters-Series-1000-Titel

Severino Nowikovsky hat seinen Heimaturlaub in Wien perfekt genützt, und sich am späten Dienstag Nachmittag seinen ersten HTT Karriere-Turniersieg, und als insgesamt erst 67. Spieler der langen und ruhmreichen HTT Geschichte einen HTT Masters Series 1000 Titel gesichert. Der gebürtige Wiener, der im Verlauf des dritten HTT Masters Series 1000 Saisonturniers nur in Runde 1 gegen den Deutschen Matthias Klein einen Satz abgeben musste, und danach die HTT Hochkaräter Dominik Jaros, Amel Bisevac, Damian Roman und Rene Gräflinger jeweils in zwei Sätzen verabschiedete, spielte just im großen Endspiel bei prächtigem Frühsommer-Wetter am La Ville Centercourt Lance Lumsden eine für seine Verhältnisse bescheidene Tagesform aus. Das es für den seit über drei Jahren in Berlin lebenden Meisterschaftsspieler des TC Grün-Weiß Nikolassee an diesem sonnig warmen Nachmittag in Wien-Altmannsdorf trotzdem zu Siegerehren reichte, lag wohl auch an der Performance seines finalen Kontrahenten. HTT US Open Sieger Rene Gräflinger erwischte in seinem ersten HTT-Saison-Endspiel einen rabenschwarzen Tag, und manövrierte sich mit fast 50 unforced errors und 10 Doppelfehlern quasi selbst in den sportlichen Untergang.

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Gräflinger und Nowikovsky bieten überschaubare spielerische Leistung

Beide Akteure hatten sich während der 81 Minuten des 44. HTT Saison-Endspiels nicht unbedingt als Aufschlag-Experten hervorgetan, und so gab es zu Beginn wohl ein Novum auf HTT 1000er-Ebene zu bestaunen. Nowikovsky & Gräflinger starteten mit sechs Breaks am Stück den finalen Showdown um den ersten Sandplatz-1000er-Titel des Jahres, ehe der spätere Sieger mit dem ersten durchgebrachten Service-Game den Bann brach, und gleichzeitig schon Titelkurs einschlug. Denn bei 3:4 patzte Gräflinger auch bei seinem vierten Aufschlagspiel im ersten Satz – u.a. mit zwei weiteren Doppelfehlern – und gab in der Folge Durchgang 1 nach 41 Minuten mit 3:6 ab. Wer unter den Zuchauern auf der La Ville Terrasse die Hoffnung auf einen niveauvolleren zweiten Satz hegte, der wurde am Ende bitter enttäuscht. Viele unerzwungene und vermeidbare Fehler, viel zu selten zeigten die beiden Finalprotagonisten, wozu sie spielerisch in der Lage wären, und so gab es zu Beginn des zweiten Heats ein ähnliches Szenario wie im ersten Satz zu bestaunen. Sieben Breaks in den ersten neun Games, immerhin brachte Gräflinger zum 1:2 erstmals sein Service mit Erfolg durch.

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“Es war mehr eine mentale Schlacht”

Die Wende konnte der 36jährige HTT US Open Champion von 2021 aber nicht mehr einleiten. Dazu war er spielerisch an diesem Nachmittag nicht in der Lage, und auch mental hatte sich der Ferlacher mit seinem mittlerweile fast schon obligaten “Aufschlag-Ast” früh aus der Partie verabschiedet. Endgültig auf die Verliererstraße hievte sich Gräflinger im neunten Game des zweiten Satzes, als er mit Doppelfehler Nr. 10 als Höhepunkt das alles entscheidende Break kassierte. Nowikovsky nahm die Einladung der Nr. 2 der Setzliste dankbar an, und profitierte bei seinem zu Null gewonnenen Aufschlagspiel am Ende einer farblosen Partie auch noch von vier vermeidbaren Eigenfehlern seines Kärntner Gegenübers. “Ich freue mich auf jeden Fall sehr über meinen ersten Titelgewinn auf der Hobby Tennis Tour. Ich bin ins Turnier gestartet mit dem Wissen, dass ich hier gewinnen könnte, wenn ich abrufe, wozu ich im Stande bin. Im Verlauf des Turniers konnte ich mich entsprechend steigern. Heute war es mehr eine mentale Schlacht als eine spielerische. Es war doch ein Finale, man ist angespannnt, überlegt den ganzen Tag wie man es anlegen wird, und dann kommt man auf den Platz und ist total verkrampft. Ich bin happy, dass ich es am Ende geschafft habe”, analysierte der frischgebackene Mai Masters Series 1000 Sieger.

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“Es war offensichtlich, woran es heute gelegen ist”

“Ich weiß gar nicht, was ich hier und jetzt viel resümieren kann. Es war für alle hier am Centercourt und unter den Zuschauern offensichtlich, woran es gelegen hat. Im ersten Satz habe ich einige Chancen liegen gelassen, der hätte auch ganz anders ausgehen können. Letztendlich war auch Severinos Fitness-Level ausschlaggebend, weil ich einfach mehr riskieren musste, und dadurch auch viele Fehler gemacht habe. Die Chancen waren wiegesagt da, leider konnte ich sie nicht nützen”, bilanzierte Gräflinger sein schlussendlich verloren gegangenes achtes HTT Karriere-Finale. Trotzdem wird der Kärntner nach dem geschafften Finaleinzug wieder zurück auf Platz 2 in der HTT Computer-Entry-List vorrücken, und auch im Race to La Ville die erste Verfolgerrolle von HTT Branchen-Primus Damian Roman einnehmen.

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von Claus Lippert

Mittwoch
11.05.2022, 13:17 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.05.2022, 15:18 Uhr