Sinner: "Es braucht Veränderungen in meinem Spiel!"
Nach der Niederlage gegen Carlos Alcaraz im US Open-Finale steckt Jannik Sinner bereits mitten im Analysemodus. Der Italiener plant gewisse Anpassungen in seinem Spiel, um in Zukunft gegen die Topstars bestehen zu können.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
08.09.2025, 12:35 Uhr

Obwohl Jannik Sinner das US-Open-Finale in vier Sätzen gegen Carlos Alcaraz verlor, wirkte er in der anschließenden Pressekonferenz keineswegs niedergeschlagen. Zumindest ließ er sich die Enttäuschung, die zweifellos da war, nicht anmerken. Stattdessen betonte er, dass die Niederlage eine wertvolle Lerngelegenheit darstelle. Er wolle nun das Match mit seinem Team Punkt für Punkt reflektieren, um Schwachstellen zu identifizieren und gezielt an ihnen zu arbeiten.
Alcaraz als Maßstab
Sinners Blick geht radikal nach vorn. Er kündigt an, mögliche Veränderungen in seinem Spiel vorzunehmen, denn: "Gegen Carlos habe ich heute viel zu vorhersehbar gespielt!” Gleichzeitig lobte Sinner die Vielseitigkeit von Alcaraz, die es diesem ermöglichen würde, Gegner auf unterschiedlichste Weise zu bezwingen. Sinner wirft daher die berechtigte Frage auf, ob und wie er darauf reagieren soll. Irgendwie hat er sich die Frage damit aber auch schon selbst beantwortet.
In New York habe er zwei Wochen lang kein einziges Mal Serve and Volley, keinen einzigen Stoppball gespielt. Gegen Spieler wie Alcaraz müsse man allerdings aus seiner eigenen Komfortzone herauskommen, wenn man sie besiegen will. Ein starrer Spielstil reiche gegen Topgegner schlicht nicht aus. Vielmehr sei taktische und spielerische Flexibilität entscheidend, um auf die Stärken des Gegners effizient reagieren zu können.
Marathon-Mindset
Dass Sinner im Rahmen dieser Umstellung möglicherweise einige Spiele verlieren könnte, bis sich sein ‘neues’ Spiel automatisiert habe, nimmt er in Kauf. Sinner offenbart dabei das vielzitierte Marathon-Mindset: Die Karriere ist nicht ein Sprint, sondern ein Marathon. Es zählt nicht nur, das nächste Turnier zu gewinnen, sondern die nächsten hundert Turniere. Veränderungen im Spielstil sind daher ein notwendiger Schritt, um die nächsten zehn Jahre zu gestalten, nicht nur das nächste Match.
Die Niederlage in New York markiert für Sinner also einen entscheidenden Wendepunkt. Die Botschaft ist aber klar: Wer auf Dauer ganz oben stehen will, muss bereit sein, Risiken einzugehen und sich ständig weiterzuentwickeln.
