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Spanien mit Sensations-Coup ins Semifinale des HTT Cups

Die Halbfinalisten bei der 2. Auflage des HTT Cups im Union Tennis Center La Ville stehen fest. Mit ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 16.01.2023, 17:18 Uhr

Die Halbfinalisten bei der 2. Auflage des HTT Cups im Union Tennis Center La Ville stehen fest. Mit den drei favorisierten und topgesetzten Teams aus Italien, Deutschland und Großbritannien, und der ganz, ganz großen Überraschung des heurigen HTT Nationen-Bewerbs, der im Vorfeld als klaren Underdog gehandelten Mannschaft aus Spanien. Die Vorschluss-Runde beim ersten Highlight der neuen HTT Saison könnte sich aber gut und gerne auch aus vier anderen Nationen zusammensetzen. Kroatien, Ungarn und die Ukraine waren am gestrigen Spieltag nur jeweils einen Match-Tiebreak oder gar wenige Punkte vom Einzug unter die Top 4 HTT-Nationen entfernt. Ein satter Beleg dafür, dass der HTT Cup in dieser Form der Austragung, ein für die Spieler höchst interessantes und attraktives Format darstellt. Ein Bericht von C.L

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Als Spanien noch in der HTT-Spitze mitmischte

Der HTT Cup 2023 hat seine erste ganz große Sensation zu bieten. Spanien, im Vorfeld in Vorrunden-Gruppe C mit Vorjahresfinalist Kroatien und dem jungen russischen Team als krasser Außenseiter gehandelt, zog am Sonntag Abend im letzten Match der Gruppenphase nach einem dramatisch errungenen 2:1 Erfolg über Kroatien ins Halbfinale ein. Pablo Navacerrada und Eduardo Rodriguez Montero haben Spanien damit nach einer langen erfolglosen Phase und Durststrecke wieder zurück auf die HTT Landkarte gebracht. Ja, es war zuletzt doch recht still um das Tennis der iberischen HTT-Cracks. Die Hoch-Zeiten des spanischen HTT-Tennis liegen fast schon wieder ein Jahrzehnt zurück. 2013 war es, als Spanien auf der HTT einen echt erfolgreichen Tennis-Matador in Person von Ignacio Martin hatte. Der damals 25jährige Madrilene sorgte 2013 mit vier Saisontiteln für Furore, sorgte für den ersten spanischen HTT Masters Series 1000 Erfolg der Geschichte, qualifizierte sich als erster Spanier für ein HTT Finals-Turnier, und schaffte es bis unter die Top 5 der HTT Computer-Rangliste. Die Jahre danach hielt noch ein gewisser Luis Castell Agullo auf Challenger-Ebene ein, zwei Jährchen die spanische Fahne hoch, ehe “Espana” völlig in der sportlichen Bedeutungslosigkeit versank. Bis Sonntag Abend!

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Navacerrada & Rodriguez-Montero die neuen spanischen HTT-Helden

Denn mit den klingenden Namen Pablo Navacerrada und Eduardo Rodriguez Montero spielt Spanien seit gestern Abend wieder im Konzert der Großen mit. Trotz des Ausfalls der spanischen HTT Nr. 1 Fernando Romero ist das spanische Team im entscheidenden Vorrunden-Duell mit Kroatien über sich hinausgewachsen. Vorallem Eduardo Rodriguez Montero, im aktuellen HTT Ranking gerade einmal auf Position Nr. 764 geführt, führte das HTT Team von der iberischen Halbinsel mit vier Erfolgen zum bislang größten Teamerfolg Spaniens. Der 29jährige war es auch, der am Sonntag spät nachts für die spektakulären Punkte im abschließenden und für den Aufstieg entscheidenden Doppel sorgte. Dabei schien sich Titel-Mitfavorit und Vorjahresfinalist Kroatien nach anfänglichen Schwierigkeiten doch erwartungsgemäß durchzusetzen. Michel Pupovac hatte sich nach seinem nur knapp gewonnenen Single und einer wenig berauschenden Leistung gegen Navacerrada gefangen, Brusic seine Single-Niederlage gegen Rodriguez-Montero weggesteckt. Zusammen holten die beiden Kroaten den ersten Satz im Doppel 6:4, ehe die Überraschung Konturen annahm. Bei 6:4, 3:3 vergeigte Kroatien leichtfertig drei Chancen zum 4:3, Minuten späer fand man sich im Match-Tiebreak wider. Dort holten Pupovac & Brusic ein 4:7 auf, ehe Brusic bei 8:8 den Matchball am Schläger hatte, in aussichtsreicher Position am Netz aber einen scheinbar leichten Volley seitlich ins Aus verlegte. Spanien sagte Danke, Navacerrada vollendete mit einem Rückhand-Passierball zum 10:8.

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Italien nach bangen Momenten gegen Ungarn im Halbfinale

Im Semifinale bekommen es die spanischen Überraschungs-Männer nun mit Titel-Topfavorit Italien zu tun. Die Squadra hatte allerdings im Entscheidungsspiel gegen Ungarn echt bange Momente zu überstehen, ehe man der Favoritenrolle in Gruppe B gerecht geworden war. Das magyarische Duo Balazs-Kelemen hatte im Doppel nach verlorenem ersten Satz einen sensationellen Zwischenspurt eingelegt, und mit einem 6:1 den Match-Tiebreaker erzwungen. Dort zogen erst die Italiener davon, ehe das ungarische Team von einem glänzend aufgelegten und bis in die Haarspitzen motivierten Attila Kelemen einen 2:7 Rückstand in ein 9:9 verwandelte. Zwei Punkte im Finish retteten aber Bella Italia, die Südeuropäer stehen damit so wie im letzten Jahr im Semifinale des HTT Cups 2023.

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Titelverteidiger Großbritannien zittert sich gegen Underdog Ukraine ins Semifinale des HTT Cups 2023

Dramatik pur herrschte auch im letzten Länderkampf der Gruppe D zwischen den Vorjahressiegern und Titelverteidigern aus Großbritannien und den HTT Cup Newcomern aus der Ukraine. Die völlig unbekannten Dmytro Malyshev und Oleh Aloshkin gingen beim Stand von 1:1 völlig unbeeindruckt und unbeschwert in das Entscheidungs-Doppel gegen die beim HTT Cup ungeschlagenen britischen HTT-Stars Adam Goodsell und Chris Cummins. Daraus resultierte ein völlig offener Schlagabtausch, in dem die HTT-Asse von der Insel mächtig Druck verspürten, als das amtsunbekannte ukrainische Duo einen Match-Tiebreak in der hochspannenden Aufstiegsfrage erzwang. Dort spielten Goodsell & Co dann ihre Erfahrung aus, mit 10:4 schraubte das britische Team seine HTT Cup Erfolgsbilanz auf 6:0 Siege, bevor man am Montag Abend im Kampf um die erneute Finalteilnahme auf Deutschland treffen wird.

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von Claus Lippert

Montag
16.01.2023, 16:23 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.01.2023, 17:18 Uhr