Von Philipp Eggers

Wimbledon 2010 wird ohne Denis Gremelmayr stattfinden. Der 29-jährige Heidelberger muss nach einer unglücklich verlaufenen Verletzung auf die Teilnahme am traditionsreichen englischen Rasenturnier verzichten.

Gegenüber tennisnet.com sagt Gremelmayr über seine Verletzung : "Ich bin morgens mit einem normalen und einem doppelt so dicken Knie aufgewacht." Die genaue Ursache ist immer noch ungeklärt. Und wird es wohl auch bleiben. Ging man anfangs von einem Spinnenbiss aus, ist es inzwischen wahrscheinlicher, dass Gremelmayr mit dem in den USA wachsenden Gift-Efeu in Kontakt gekommen ist. Dieses Kraut ist mit dem in Deutschland wachsenden Efeu nicht artverwandt und darüber hinaus - wie es der Name schon sagt - giftig.

Das Knie war nicht nur geschwollen, sondern sah zusätzlich "wie verbrannt aus". Die Behandlung des amerikansichen Arztes war zurückblickend eher unglücklich. Er verschrieb Gremelmayr ein Antibiotikum, auf das er allergisch reagierte und das zudem völlig überflüssig war. Der direkt nach der Rückreise konsultierte deutsche Arzt erklärte ihm, dass man in solchen Fällen ein solches Antibiotikum gar nicht verschreiben muss. Um festzustellen, ob ein Spinnenbiss oder das Giftefeu die Ursache für Gremelmayrs Verletzung ist, war es allerdings zu spät. Dafür hätte die Blutabnahme zur Kontrolle der Werte unmittelbarer nach der Verletzung stattfinden müssen.

Gefasst aber merklich enttäuscht sagt Gremelmayr, der inzwischen mit Kortison behandelt wird, dass an Wimbledon nicht zu denken ist: "Kortison steht auf der Dopingliste. Ich müsste 72 Stunden vor dem nächsten Spiel das Kortison absetzen, um zugelassen zu werden. Außerdem habe ich jetzt schon 10 Tage kein Tennis mehr gespielt. Und um dann so untrainiert zu so einem Turnier zu fahren - dafür sind die Jungs da einfach zu gut."

Stattdessen will sich "Spiderman" Gremelmayr auf seine Genesung konzentrieren und dann bei den Marburg Open ab dem 18. Juni wieder angreifen. Dieses Mal allerdings erst nach überstandener Verletzung, um nicht den gleichen Fehler zu machen, wie bei den Australian Open, bei denen er zu früh zuviel wollte und damit seine Verletzung nur noch schlimmer machte.