Stan Wawrinka: Kein ATP Cup, Verwirrung wegen Olympia

Während Stan Wawrinka derzeit beim ATP-500-Turnier in Basel die letzte Phase der aktuellen Spielzeit einläutet, hat sich der Schweizer bereits auch Gedanken über das Jahr 2020 gemacht.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 22.10.2019, 23:29 Uhr

Stan Wawrinka
© Getty Images
Stan Wawrinka

Stan Wawrinka darf im Großen und Ganzen auf ein äußerst erfreuliches Tennisjahr 2019 zurückblicken. Zwar blieb dem 34-Jährigen in dieser Spielzeit ein Titel verwehrt, bei den Grand-Slam-Turnieren in Paris und in New York erreichte der Eidgenosse aber jeweils das Viertelfinale und rückte somit wieder auf Platz 17 der ATP-Weltrangliste vor.

Doch Wawrinka will an noch bessere Zeiten anschließen, schließlich konnte der Schweizer in seiner Laufbahn bereits drei Grand-Slam-Turniere gewinnen - einzig Wimbledon fehlt ihm noch in seiner Sammlung. Zudem gewann "Stan the Man" gemeinsam mit Roger Federer die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking.

Ob dieser Coup zwölf Jahre später in Tokio wiederholt werden kann, steht noch in den Sternen. Wie Federer, der seinen Start in der japanischen Hauptstadt vor wenigen Tagen zugesagt hatte, will auch Wawrinka bei den kommenden Olympischen Spielen angreifen - beide würden dafür jedoch eine Wildcard der Veranstalter benötigen.

Davis Cup als Zünglein an der Waage

"Ich würde sehr gerne an den Olympischen Spielen teilnehmen, weiß aber nicht, wie das System mit den Wild Cards funktioniert", meinte Wawrinka in Basel. "Was ich weiß, ist, dass ich in Peru nicht Davis Cup spielen werde." Die Schweiz trifft in den World Group I Play-offs am 6. und 7. März auswärts auf die Südamerikaner.

Für Wawrinka könnte der Davis Cup in Sachen Olympiateilnahme das Zünglein an der Waage werden: Gemäß der ITF müssen alle Spieler während des vierjährigen olympischen Zyklus bei drei Davis-Cup-Partien im Kader stehen, eine Begegnung muss dabei in das Jahr 2019 oder 2020 fallen. Athleten, die bereits für 20 Partien im Davis Cup nominiert wurden, müssen mindestens zwei Spiele bestreiten, eine davon im Jahr 2019 oder 2020 - "Stanimal" erfüllt diese Kriterien nicht.

Wawrinka stand insgesamt 25 Mal im Kader der Schweiz und müsste demnach bis zum Start der Olympischen Spiele seit 2016 zwei Begegnungen im Davis Cup bestritten haben. Der letzte Auftritt des dreifachen Grand-Slam-Siegers datiert allerdings aus dem Jahr 2015 - ein Problem für Olympia.

Federer statt Wawrinka?

Nur die 56 besten Spieler der Weltrangliste, die die oben angeführten Kriterien erfüllen, dürfen in Tokio spielen. Zudem vergibt die ITF acht Wildcards, auf sieben davon hat Wawrinka wegen verschiedener Gründe allerdings keine Chance mehr.

Einzige Chance für Stan: die Wildcard für einen nicht direkt qualifizierten Spieler innerhalb der Top 300, der in seiner Karriere ein Grand Slam-Turnier oder eine olympische Goldmedaille im Einzel gewonnen hat. Jedoch scheint diese bereits für Landsmann Roger Federer reserviert zu sein.

Allerdings könnte die ITF sowohl bei Federer als auch für Wawrinka Ausnahmen machen. Dabei wird von Fall zu Fall entschieden, mögliche Gründe für eine derartige Ausnahme sind lange Verletzungen oder das generelle Engagement im Davis Cup über die Dauer der Karriere - demnach stehen die Chancen auf einen Einsatz Wawrinkas bei Olympia wohl nicht allzu schlecht.

Definitiv zuschauen wird der Schweizer hingegen beim ATP Cup - hier allerdings freiwillig: "Ich habe für das Jahr 2020 einen Vertrag mit dem Turnier in Doha." Somit wird Roger Federer mit Henri Laaksonen antreten. Die beiden treffen in der Gruppe C auf Belgien und Großbritannien. 

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von Nikolaus Fink

Mittwoch
23.10.2019, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.10.2019, 23:29 Uhr

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