Swiateks Wimbledon-Sieg einer der verrücktesten Triumphe des Jahres?
Iga Swiateks Triumph in Wimbledon war eine der überraschendsten Geschichten der Saison 2025. Ausgerechnet auf ihrem schwierigsten Belag holte die Polin nach einer Phase voller Fragezeichen ihren sechsten Grand-Slam-Titel.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
22.12.2025, 08:22 Uhr

Als Iga Swiatek nach London reiste, tat sie dies heuer mit ungewohntem Ballast. Die Sandplatzsaison, jahrelang ihre Lieblingsphase, verlief für die vierfache French-Open-Siegerin enttäuschend. In Rom kassierte sie ein frühes Aus gegen Danielle Collins, bei den French Open scheiterte sie ‘schon’ im Halbfinale. Für eine Spielerin ihres Anspruchs wirkte ihr Spiel zu diesem Zeitpunkt durchaus instabil und erstmals seit langer Zeit schien ihre Dominanz auf der roten Asche nicht selbstverständlich.
Neuer Schwung auf ungewohntem Terrain
Der Wendepunkt kam schließlich überraschenderweise auf Rasen. Beim Vorbereitungsturnier in Bad Homburg erreichte Swiatek erstmals in der Saison ein Finale und gewann trotz der Niederlage gegen Jessica Pegula neues Vertrauen in ihr Spiel. Mit diesem Erfolgserlebnis fuhr sie ohne große Erwartungen nach Wimbledon.
Ein Lauf ohne Schwächen
In London steigerte sich Swiatek von Match zu Match und lieferte eine ihrer komplettesten Turnierleistungen ab. Sie revanchierte sich souverän bei Danielle Collins und ließ im weiteren Verlauf Spielerinnen wie Clara Tauson, Liudmila Samsonova und Belinda Bencic kaum Chancen. Im Finale folgte dann der Höhepunkt: ein makelloses 6:0, 6:0 gegen Amanda Anisimova, das selbst für ein Grand-Slam-Endspiel außergewöhnlich anmutete.
Triumph auf dem schwierigsten Belag
Gerade der Kontext machte diesen Titel so bemerkenswert. Swiatek hatte auf Rasen stets Probleme. Sie hatte noch nie zuvor ein Wimbledon-Finale erreicht und galt in London daher selten als Topfavoritin. Dass sie ausgerechnet nach ihrer schwächsten Phase auf Sand ihren ersten Grand-Slam-Titel seit über einem Jahr auf Gras holte, stellte die bisherige Wahrnehmung ihrer Stärken auf den Kopf.
Neue Perspektiven
Swiatek gewann im Anschluss an ihren Sensationserfolg in Wimbledon auch erstmals das Turnier in Cincinnati. In Seoul setzte sie mit dem Titelgewinn einen weiteren Akzent. Auch wenn das Saisonende mit frühen Niederlagen in China und bei den WTA Finals durchwachsen verlief, wird Swiateks Wimbledon-Sieg als das Tennis-Sommermärchen 2025 in Erinnerung bleiben.
