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Team-Tennis pur – Großbritannien nach Thriller im Finale

Die Teams aus Großbritannien und Deutschland haben am Montag spät nachts die 2. Auflage des HTT Cups...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 19.01.2023, 17:18 Uhr

Die Teams aus Großbritannien und Deutschland haben am Montag spät nachts die 2. Auflage des HTT Cups 2023 entgültig auf ein spannungs- und dramaturgietechnisches Top-Niveau gehievt. Im zweiten Semifinale des heurigen HTT-Nationen-Bewerbs fehlte den von Milan Volbert angeführten schwarz-rot-goldenen Tennis-Cracks nur ein einziges gewonnenes Aufschlagspiel zur Glückseeligkeit, ehe die englische Nr. 1 Adam Goodsell zu einer phänomenalen Aufholjagd ansetzte, die schließlich im Doppel knapp nach 01:00 Uhr morgens mit einem heroisch errungenen 2:1 Sieg und dem neuerlichen Finaleinzug gipfelte. Den letzten Schritt zu einer möglichen erfolgreichen Titelverteidigung müssen Goodsell, Haywood & Co am Freitag Abend gehen. Dann wartet Italien im Endspiel, das sich gegen das Sensationsteam aus Spanien problemlos mit 2:0 das erste Finalticket sichern konnte. Ein Bericht von C.L

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Adam Goodsell mit Sieg über Volbert und Sieg über sich selbst

Es ist Montag Abend knapp vor 23 Uhr. Frank Schneider hat Team Deutschland nach starker Vorstellung und einem 6:4, 6:4 Erfolg über Englands William Haywood mit 1:0 in Führung gebracht, und ganz nahe ran an das erhoffte Finale gebracht. Minuten später fehlte sogar nur noch ein durchgebrachtes Service.-Game zur schwarz-rot-goldenen Glückseeligkeit. Deutschlands HTT Nr. 1 Milan Volbert hatte sich Englands Playing Captain Adam Goodsell mit 7:6, 5:4 “zurecht gelegt”, und den Finaleinzug bei der 2. Auflage des HTT Cups 2023 im UTC La Ville auf dem Schläger. Doch dann kam alles ganz anders. Volbert war wieder einmal in einer prekären Situation an sich selbst gescheitert, gab seinen Aufschlag, drei Games in Serie und in der Folge den zweiten Satz mit 5:7 ab. Damit waren die britischen Lebensgeister geweckt, vorallem jene von Adam Goodsell, der im dritten Satz dieses entscheidenden zweiten Singles, Alles was sein Körper hergab, auf dem Platz ließ. Das 6:2 im dritten Satz war beeindruckend, richtig einordnen kann man den heroischen Ktraftakt des mittlerweile 33jährigen Engländers aber erst, wenn man seine persönliche Leidensgeschichte kennt. Seit Jahren plagt sich Goodsell mit hartnäckigen Gelenksproblemen ab. “Das ist so schlimm, dass ich im ganzen letzten Jahr nach dem HTT Cup Triumph kein Turnier mehr bestreiten konnte”, so der Volbert-Bezwinger, der auch nach dem halbfinalen Erfolg über Deutschland die ganze Nacht vor Schmerzen wach lag.

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Italien beendet mit 2:0 Sieg den Erfolgsrun Spaniens

Schmerzvoll wird die Nacht von Montag auf Dienstag aber auch für die deutschen HTT-Cracks gewesen sein. Denn es wurde richtig bitter, je länger der Abend dauerte. Bei 1:1 musste also das Doppel entscheiden, und dort spielten die Briten als die besseren Doppelspieler ihre Trümpfe aus. 6:3, 6:4, fünf Minuten nach 01:00 Uhr morgens mündete die atemberaubend anmutende royale Aufholjagd im siebenten Ländermatch-Erfolg im Rahmen des HTT Cups in Serie. Damit gehen Goodsell & Haywood am Freitag Abend gegen Italien als ungeschlagener Titelverteidiger in den finalen Showdown. Bella Italia hatte derweil nämlich keinerlei Probleme, um den Erfolgsrun des spanischen Überraschungs-Teams zu stoppen. Stefano Cotugno erfüllt seine Pflichtaufgabe gegen Pablo Navacerrada beim 6:2, 6:0 in überaus souveräner Manier, und sparte obendrein auch noch Kärfte für das anstehende Endspiel gegen die britischen Vorjahres-Champions. Kurzfristig flackerten am Montag die iberischen Hoffnungen auf eine weitere Sensation auf, als Spaniens Nr. 2 Eduardo Rodriguez Montero gegen Italiens hoch verlässliche Nummer 2 Dorian Falk weite Strecken des ersten Satzes dominierte, und dem Südtiroler beim Stand von 1:5 der erste Satzverlust seiner Karriere beim HTT Cup drohte. Doch der 29jährige aus Meran behielt die Nerven, und feierte am Ende mit 7:5 und 6:1 den sechsten HTT Cup-Einzelsieg in Serie. Im Finale am Freitag Abend ab 20 Uhr kommt es damit zur Neuauflage des letztjährigen Semifinales, in dem Grioßbritannien mit 2:1 siegreich blieb.

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von Claus Lippert

Donnerstag
19.01.2023, 16:28 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.01.2023, 17:18 Uhr