TennisBase Oberhaching - Der internationale Anschluss ist geglückt

Mit der Erweiterung der Anlage hat die TennisBase Oberhaching den nächsten Schritt dazu gemacht, mit internationalen Einrichtungen ihrer Art konkurrieren zu können.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.12.2019, 14:51 Uhr

Michael Kohlmann und Lars Uebel in der erweiterten TennisBase in Oberhaching
© Jürgen Hasenkopf
Michael Kohlmann und Lars Uebel in der erweiterten TennisBase in Oberhaching

Noch sind nicht die gesamten 13,5 Millionen, die der Bayerische Tennis Verband (BTV) zur Erweiterung der TennisBase in Oberhaching in die Hand genommen hat, verbaut. Die sportlich wichtigsten Elemente stehen für die Athleten allerdings schon bereit: Da wären zunächst zwei neue Hallenplätze, ein deutlich größerer Fitnessraum und ein Turnsaal, in dem das Athletiktraining vollzogen werden kann, zu nennen. Dazu kommen vier Appartements für Profispieler, von denen eines bereits besetzt ist: Yannick Hanfmann, der im kommenden Jahr wieder einen Angriff auf die Top 100 der ATP-Weltrangliste starten möchte, hat seit Montag an der Base ein temporäres Zuhause gefunden.

Hanfmann war am Mittwoch einer jener Akteure, die einer großen Journalistenrunde in Oberhaching Rede und Antwort gestanden haben. Peter Mayer, der BTV-Geschäftsführer, führte vorab über das Gelände, legte danach das Anliegen des Verbandes im Pressegespräch dar. „Im Bauteil eins ging es darum, aus den gegebenen Möglichkeiten die besten sportlichen Voraussetzungen für unsere Nachwuchsspieler und Profis zu kreieren und die bisher bestehenden Defizite der Anlage insbesondere auch im athletischen Trainingsbereich zu eliminieren“, so Mayer.

Auch Görges trainiert in Oberhaching

Was gemäß Lars Uebel, der ab dem kommenden Jahr Chef der Base sein wird, auch gelungen ist. Zwar sehe man sich noch nicht auf einer Ebene mit den Akademien jener Verbände, die ein Grand-Slam-Turnier ausrichten, den internationalen Anschluss habe man aber geschafft. Um allerdings auch zu bedenken zu geben: „Bälle über das Netz werden nicht von Bausteinen geschlagen, sondern immer noch von Profis.“ Weshalb ein Ziel der TennisBase natürlich auch sei, die besten Coaches nach Oberhaching zu locken. Allerdings im Rahmen des vorgegebenen Budgets.

Dasselbe Ziel verfolgt der DTB-Bundestrainer und Davis-Cup-Chef Michael Kohlmann. „Wir laden immer wieder Kaderathleten zu Trainingswochen ein, damit diese sich ein besseres Bild über das erweiterte Trainingszentrum machen können,“ so Kohlmann, der mit dem deutschen Team zum ATP Cup nach Brisbane reisen wird - in gewissermaßen verdrehter Rolle mit Boris Becker, der als Kapitän die Mannschaft anführt.

Das Angebot in Oberhaching richtet sich in erster Linie an die männliche Jugend und die Profis auf der ATP-Tour, was daran liegt, dass der DTB die Stützpunkte für die Frauen an anderen Orten angesiedelt hat, etwa in Stuttgart. Dass Frauen dennoch herzlich willkommen sind, haben in der Vergangenheit auch schon Mona Barthel und Sabine Lisicki erfahren. Und derzeit kommt Julia Görges in den Genuss aller Vorzüge der TennisBase: Die deutsche Nummer zwei trifft sich mit ihrem Coach Jens Gerlach regelmäßig zu Trainingseinheiten in Oberhaching.

von Jens Huiber

Mittwoch
04.12.2019, 15:41 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.12.2019, 14:51 Uhr