Die denkwürdigsten deutschen Damen-Matches – Platz 8
Sabine Lisicki besiegte 2013 in Wimbledon die fünfmalige Wimbledonsiegerin Serena Williams und beendete deren lange Siegesserie.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.12.2014, 08:45 Uhr

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die zwölf denkwürdigsten deutschen Matches bei den Damen und Herren. Für die Wertung wurde nicht nur der Spielverlauf und die Dramatik, sondern auch die historische Bedeutung der Matches berücksichtigt. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.
Die denkwürdigsten deutschen Damen-Matches: Platz 8
Sabine Lisicki – Serena Williams (USA) 6:2, 1:6, 6:4
(1. Juli 2013 in London – Achtelfinale Wimbledon)
Die Vorgeschichte:
Sabine Lisicki und der Rasen in Wimbledon – das passt einfach zusammen. Sobald es in den All England Club in Wimbledon geht, ist die Berlinerin wie ausgewechselt. Das breite Grinsen, das ohnehin immer da ist, wird dann noch größer. Lisicki reiste 2013 mit dem Gefühl nach Wimbledon, dass es immer blendend lief auf dem „Heiligen Rasen“. 2009 stand sie im Viertelfinale, 2011 im Halbfinale sowie im Doppelfinale, 2012 im Viertelfinale. Und auch 2013 fand die zweite Turnierwoche an der Londoner Church Road mit der Deutschen statt. Im Achtelfinale wurde Lisicki aber die schwerstmögliche Aufgabe vorgesetzt. Sie traf im Achtelfinale auf die Weltranglisten-Erste und fünfmalige Wimbledonsiegerin Serena Williams, die mit einer Serie von 34 Siegen in Folge ins Match ging.
Das Match:
Dass Lisicki keine Angst vor großen Namen hat und die große Bühne liebt, wurde an jenem Tag mal wieder deutlich. Lisicki hatte bei ihren drei vorherigen Auftritten in Wimbledon jedes Mal die amtierende French-Open-Siegerin aus dem Turnier geworfen. Mit Williams, die wenige Wochen zuvor die French Open gewonnen hatte, sollte nun das vierte Opfer folgen. In einer umkämpften Anfangsphase hielt Lisicki nicht nur mit ihrem krachenden Aufschlag voll dagegen, sondern entnervte die Weltranglisten-Erste mit cleveren Schlägen gegen die Laufrichtung. Die Deutsche führte mit 6:2, 1:0, ehe Williams gewaltig ins Rollen kam. Die US-Amerikanerin machte neun Spielgewinne in Folge bis zu einer 3:0-Führung im dritten Satz. Mit dem Rücken zur Wand packte Lisicki ihr bestes Tennis aus und glich zweimal einen Breakrückstand aus. Nach dem Break zum 5:4 verwandelte die Deutsche ihren zweiten Matchball mit einer Vorhand.
Die Auswirkungen:
Lisicki sank nach dem Sieg auf den „Heiligen Rasen“, warf eine Kusshand ins Publikum und heulte einfach drauflos. „Ich zittere immer noch. Es ist natürlich unglaublich für mich, dieses Match noch gewonnen zu haben. Es ist ein wunderbares Gefühl. Ich habe alles gegeben und um jeden Punkt gekämpft“, strahlte Lisicki beim Siegerinterview. Der Weg der Deutschen ging weiter bis ins Finale. Im Halbfinale hatte sie sich dabei in einem dramatischen Match gegen Agnieszka Radwanska durchgesetzt. Im Finale gegen Marion Bartoli wurde die Berlinerin dann Opfer ihrer Nervosität. Lisicki konnte nicht an die Leistungen aus den Vortagen in Wimbledon anknüpfen und verlor das Endspiel deutlich mit 1:6, 4:6. Den Traum vom Wimbledonsieg hat die Deutsche aber noch längst nicht aufgegeben.
Die denkwürdigsten deutschen Damen-Matches im Überblick:
Platz 9: Steffi Graf - Anke Huber
Platz 10: Anke Huber - Martina Navratilova
Platz 11: Sylvia Hanika - Martina Navratilova
Platz 12: Angelique Kerber - Petra Kvitova
(Text: cab)
