Thiago Seyboth Wild schlägt Casper Ruud und holt in Santiago ersten Karrieretitel

Große Überraschung beim ATP-250-Event in Santiago. Der brasilianische Youngster Thiago Seyboth Wild konnte Casper Ruud im Endspiel mit 7:5, 4:6 und 6:3 besiegen und holte seinen ersten Karrieretitel - und das mit gerade einmal 19 Jahren. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 01.03.2020, 22:30 Uhr

Thiago Seyboth Wild konnte beim ATP-250-Event in Santiago überraschend seinen ersten Titel auf der ATP-Tour holenThiago Seyboth Wild konnte beim ATP-250-Event in Santiago überraschend seinen ersten Titel auf der ATP-Tour holen
Thiago Seyboth Wild konnte beim ATP-250-Event in Santiago überraschend seinen ersten Titel auf der ATP-Tour holen

Casper Ruud kann bislang auf eine durchaus erfolgreiche Saison 2020 zurückblicken. Gleich zum Saisonstart präsentierte sich der 21-Jährige beim ATP Cup in blendender Verfassung, konnte mit Fabio Fognini und John Isner gleich zwei besser gerankte Spieler besiegen. Wenige Wochen später sollte für den Norweger dann ein erster Meilenstein in seiner noch jungen Karriere folgen: Mit einem ungefährdeten Finalsieg über Pedro Sousa konnte Casper Ruud seinen ersten ATP-Tour-Titel in den Himmel von Buenos Aires stemmen.  

Genau zwei Wochen später hatte Casper Ruud nun die Chance, sein Titelkonto zu verdoppeln. Der Norweger spielte sich ohne Satzverlust ins Endspiel von Santiago, in dem er auf den 19-jährigen Thiago Seyboth Wild treffen sollte. Der Überraschungsmann aus Brasilien hatte auf dem Weg in sein erstes ATP-Tour-Finale unter anderem den bisherigen Sandplatzkönig der Saison, Cristian Garin, ausgeschaltet. Der Chilene musste nach Verlust des ersten Satzes aufgeben. Dennoch ging Casper Ruud als klarer Favorit in dieses Endspiel, liegt er doch in der Weltrangliste über 140 Plätze vor seinem zwei Jahre jüngeren Gegenüber. 

Beide Spieler starteten rückschlagstark in dieses Finale: Gleich die ersten drei Games des Endspiels gingen an den Returnspieler. Dann war es aber der Favorit aus Norwegen, der im vierten Game erstmals ein Aufschlagspiel durchbrachte. Sein Gegenüber gelang dieses Kunststück aber ebenfalls, mit einem weiteren Break konnte der Brasilianer wenig später ausgleichen. Damit fanden die beiden Finalisten aber langsam zu ihrer Aufschlagstärke und so blieb das Endspiel bis zum 6:5 on serve. Im zwölften Spiel flatterten Casper Ruud aber die Nerven und er musste das Break - und damit den Satzverlust - hinnehmen. Dabei fand der Norweger im ersten Satz gleich doppelt so viele Breakchancen wie sein Gegenüber vor, konnte aber nur zwei seiner zehn Gelegenheiten nutzen. 

In Durchgang zwei mussten sich die Zuschauer dann deutlich länger gedulden, bis es zum ersten Mal einen Breakball zu sehen gab - genauer gesagt bis zum neunten Spiel des Satzes. Hier zeigte sich Casper Ruud dann deutlich effizienter, nutzte seine erste Gelegenheit und nahm Thiago Seyboth Wild den Aufschlag zum 5:4 ab. Das sollte sich der Norweger nicht mehr nehmen lassen, zu Null konnte der 21-Jährige auf 1:1-Sätze stellen. Im Entscheidungssatz gelang dem brasilianischen Youngster zum 2:0 das erste Break des Satzes. In Folge agierte Seyboth Wild bei eigenem Aufschlag äußerst souverän und konnte nach zwei Stunden und 16 Minuten zum 7:5, 4:6 und 6:3-Erfolg ausservieren. 

Für Thiago Seyboth Wild ist es der erste Titel auf der ATP-Tour. Der 19-Jährige hat bei den Rio Open dieses Jahr sein Debüt in der Hauptrunde eines ATP-Events gefeiert, wenige Tage später sollte also gleich der erste Titel folgen. Casper Ruud blieb es indes verwehrt, sein Titelkonto mit einem zweiten Saisontriumph zu erhöhen. 

von Michael Rothschädl

Sonntag
01.03.2020, 22:27 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.03.2020, 22:30 Uhr