Thiem-Manager Herwig Straka: "Bubble ist mental ein Wahnsinn"

Dominic Thiem ließ das ATP-Masters-1000-Turnier in Miami aus und entging somit weiteren Tagen in einer "Blase". Doch der Österreicher ist gemäß seines Managers Herwig Straka nicht der einzige Spieler, dem die aktuellen Begleitumstände zu schaffen machen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 26.03.2021, 08:37 Uhr

Herwig Straka macht sich um den Fuß von Dominic Thiem wenig Sorgen
© GEPA Pictures
Herwig Straka kümmert sich um die Belange von Dominic Thiem

Seit mittlerweile mehr als einem Jahr hält das Coronavirus die gesamte Welt in Atem. Auch der Tennissport blieb von COVID-19 nicht verschont und legte ab März des vergangenen Jahres eine fast fünfmonatige Turnierpause ein. Mittlerweile herrscht zumindest nach außen hin wieder annähernd Normalbetrieb, die Spieler befinden sich während eines Events aber zumeist in eigens geschaffenen "Blasen".

Dass das Leben in diesen nicht immer leicht ist, weiß auch Herwig Straka. Der Manager von Dominic Thiem begleitete seinen Schützling unter anderem nach Australien und sieht einen Grund für die ausbaufähigen Leistungen des Weltranglistenvierten zu Saisonbeginn in den ungewohnten Begleitumständen.

Entbehrliche Kritik

"Die Erklärung ist: Am Ende des Tages ist er ein Mensch. Menschen haben ihre Stimmungen, sind abhängig von äußeren Gegebenheiten. Wenn es so wie in Australien ist, dass du wochenlang in Quarantäne gehst, damit du dann vor Publikum spielst und dann wird das wieder ausgeschlossen, dann hat das natürlich einen Effekt", erklärte der Steirer gegenüber der APA.

"Die Spieler wissen sehr genau, dass sie privilegiert sind, aber es ist Fakt, dass eine Bubble mental ein Wahnsinn ist", führte Straka weiter aus. Daher sei in letzter Zeit auch der Ton in den sozialen Medien rauer geworden: "Die ganze Diskussion und die steigende Aggressivität auch in den Postings hat damit zu tun, dass sie alle unzufrieden sind mit der Bubble-Situation."

Öffentlich Kritik zu üben, sei zwar das gute Recht der Spieler, förderlich sei das aber nicht, so Straka: "Fakt ist, dass in Pandemie-Zeiten nicht mehr Geld da ist. Auch wenn die Spieler immer glauben, die Turniere verdienen so viel Geld." Beim derzeit stattfindenden ATP-Masters-1000-Turniers in Miami sank das Preisgeld im Vergleich zur letzten Austragung vor zwei Jahren beispielsweise um neun (erste Qualifikationsrunde) bis 78 Prozent (Turniersieger).

Thiems Fuß "geringeres Problem"

Thiem nahm den Weg in die USA erst gar nicht auf sich. Der Österreicher bereitet sich stattdessen in Ruhe auf die Sandplatzsaison vor, die er beim ATP-Masters-1000-Turnier in Monte Carlo einläuten wird. Danach wird der 27-Jährige anstelle des 500er-Events in Barcelona das 250er-Turnier in Belgrad spielen.

Angst, dass Thiem auch auf der roten Asche mit Fußproblemen zu kämpfen haben könnte, hat Straka nicht: "Da wird er selbst noch Stellung nehmen. Der Fuß, glaube ich, ist ein geringeres Problem in der Situation." Zumindest eine gute Nachricht in diesen auch für Tennisspieler so schwierigen Zeiten.

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Freitag
26.03.2021, 11:30 Uhr
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