Thiem´s 7 - Es ist angerichtet

Die Gäste sind schon vollzählig anwesend - und der Gastgeber zeigt sich in Hochform. Dominic Thiem spielt heute gegen Casper Ruud, das Eröffnungsmatch bei Thiem´s 7 bestreiten Jan-Lennard Struff und Andrey Rublev (live ab 13 Uhr bei ServusTV).

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 07.07.2020, 08:57 Uhr

Der Wilde Kaiser sollte auch in der Turnierwoche ordentlich Sonne bekommen
© Generali Open
Der Wilde Kaiser sollte auch in der Turnierwoche ordentlich Sonne bekommen

Von Jens Huiber aus Kitzbühel

Wenn Dominic Thiem sich in den vergangenen Tagen beim Training in Kitzbühel ärmellos gezeigt hat, dann kann das durchaus damit zusammenhängen, dass Thiem die tennisfreie Zeit eben keineswegs nur vor der Play Station verbracht hat. Vielmehr trägt die österreichische Nummer eins einen Bizeps zur Schau, der sich in Punkte Umfang asymptotisch an jenen von Rafael Nadal annähert. Der direkte Vergleich fällt aus, der Spanier stand zwar auf der Liste jener Spieler, die Thiem gerne in den kommenden Tagen begrüßt hätte - dem Vernehmen nach soll sich Nadal aber in den letzten Woche mehr seinem neuen Katamaran denn intensiver Trainingsarbeit auf dem Court gewidmet haben.

Vieles ist anders bei Thiem´s 7 als vor knapp einem Jahr bei den Generali Open, nicht nur, was die Honorierung der Teilnehmer anbelangt: Gutes Geld gibt es zu verdienen, Punkte für die ATP-Weltrangliste werden nicht ausgeschüttet. Thiem hat am Sonntag mit Jan-Lennard Struff trainiert, Casper Ruud und Dennis Novak um die Mittagszeit auf dem Kitzbüheler Center Court abgelöst. Während Thiem die Generali Austrian Pro Series nach insgesamt elf gespielten Partien für sich entschieden hat, überließ Struff nach der Vorrunde seinen Platz einem Nachrücker.

Thiem trainiert mit Struff

Struff wirkt ähnlich fit wie Thiem, er ist mit Coach Carsten Arriens und Physio Uwe Liedtke nach Kitzbühel gekommen. Das Trainingstempo ist enorm hoch, fordert aber auch materielle Opfer. Kaum eine halbe Stunde ist gespielt, da sind bereits fünf Saiten dahin, zwei bei Thiem, drei bei Struff. Wer denn den Bespannungsservice übernimmt, lässt sich mit freiem Auge nicht erkennen, die Versuchsanordnung bei Thiem´s 7 ist auch logistisch eine ganz neue.

So sind die Spieler im eigentlichen Pressezentrum untergebracht, die Wechsel sollen aber offenbar fliegend erfolgen, Körperpflege ist vor Ort nicht vorgesehen. Die Journalisten wiederum teilen sich paarweise coronakonform eingerichtete Separées. Die Anordnung der Zuschauer spricht für sich selbst, nicht besitzbare Plätze sind mit einem roten Kreuz gekennzeichnet. Insgesamt 500 Karten stehen pro Session zur Verfügung, doppelt so viele also wie Menschen beim deutschen Pokalfinale am Samstag im Berliner Olympiastadion zugegen waren. Aber selbst dort entstand immerhin eine kleine Geräuschkulisse.

Vier gewinnt - hinsichtlich der Platzwahl
© privat/tennisnet
Vier gewinnt - hinsichtlich der Platzwahl

Nicolas Massu zurück im Team Thiem

Die Wettervorhersage ist ansprechend, naturgemäß steht hinter der Niederschlagsfreudigkeit immer ein kleines Fragezeichen in Kitzbühel. Die angekündigte Schlechtwetterfront hat Montagmittag im Tiroler Unterland vorbeigeschaut, die Meteorologen sind zuversichtlich, dass sie sich auch rechtzeitig zum Spielstart am Dienstag um 13 Uhr wieder verabschiedet haben wird.  Dominic Thiem trifft in der zweiten Partie des Tages auf Casper Ruud, den Auftakt bestreiten Andrey Rublev und Jan-Lennard Struff (alles live bei ServusTV).

Dass Thiem seinen Bizeps ärmellos präsentieren wird, ist so gut wie ausgeschlossen, damit hätten die Sponsoren der aktuellen Nummer drei der Welt keine Freude. Freude kommt indes im Team Thiem an anderer Stelle auf: In Kitzbühel wird neben Vater Wolfgang und Physio Alex Stober nämlich auch Coach Nicolas Massu wieder am Start sein. Der Chilene, Olympiasieger 2004 und im selben Jahr Champion in Kitzbühel, hat die vergangenen Monate nur fernmündlich auf seinen Schützling einwirken können. Nach einer buchstäblichen Weltreise mit Zwischenstopps in Miami und Wien ist Massu aber schließlich glücklich in Kitzbühel eingetroffen. Rechtzeitig für den Turnierbeginn. Zu spät allerdings für das Moosbeer-Nocken-Essen am Freitagabend auf der Rohrer Alm, dem ersten kulinarischen Highlight der Thiem-Festspiele in Kitzbühel.   

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