"Wir sind sehr stolz und froh", jubelt Charly Steeb, Turnierdirektor der Austrian Open in Kitzbühel, "für einen Challenger gibt es derzeit weltweit wahrscheinlich keine größere Attraktion als Thomas Muster im Feld zu haben." Muster, der Ende Juni in Braunschweig nach elf Jahren Pause wieder an einem ATP-Herren-Turnier teilnahm, spielt damit erstmals seit Mai 1999 (St. Pölten) wieder ein Profi-Turnier in Österreich – das wahre Comeback der österreichischen Allzeit-Größe.

Musters Verbindung mit Kitzbühel war immer eine besondere: Die Höhenlage kam seinem Spiel nicht entgegen, die Erwartungen in Österreich waren in den meisten Jahren riesig. Und Muster stellte sich immer den Herausforderungen: Er spielte während seiner 14-jährigen Profi-Karriere 13 Mal in der Gamsstadt, lediglich im Jahr seines Autounfalls 1989 war er nicht dabei.

13 Mal da, einmal gewonnen

Kitzbühel war 1984 das erste Grand Prix-Turnier, das Muster spielte: Der ungestüme, von vielen belächelte 16-Jährige, damals frisch gebackener österreichischer Meister (Finalsieg über Peter Feigl) schlug einen Monat nach seinem Daviscup-Debüt als ATP-Nummer 747 immerhin den Top-300-Amerikaner Jeff Borowiak und konnte mit Henri Leconte (damals ATP 25) durchaus mithalten. Muster gewann in seiner Karriere nur einmal am Hahnenkamm: 1993 schlug er Younes El Aynaoui im Viertel- und Andrei Medwedew im Semifinale, im Endspiel – damals noch best of five! – ließ er Javier Sanchez in drei Sätzen keine Chance.

1998, vierzehn Jahre nach seinem ersten Match am Hahnenkamm, verabschiedete sich Muster mit einem 2:6, 4:6 gegen den Belgier Filip Dewulf aus Kitzbühel – um nun zwölf Jahre später erneut zurück zu kehren.

Duell mit Thiem? Doppel mit Antonitsch?

Das Teilnehmerfeld des Austrian Open nimmt durchaus Formen an: Der ehemalige French-Open-Sieger Gaston Gaudio (ATP 177) aus Argentinien, Kitzbühel-Champion von 2005 wird dabei sein. Und auch der deutsch-jamaikanische Shooting Star Dustin Brown (ATP 99) und Ex-Top-30 Mann Andreas Seppi werden Kitzbühel beehren. Der Südtiroler ist mit Platz 76 der derzeit bestgereihte Spieler im Feld. Die deutsche Fraktion wird mit Andreas Beck (ATP 79), Björn Phau (ATP 98) und Mischa Zverev (ATP 150) ebenfalls stark vertreten sein.

Eine Wildcard für den Hauptbewerb ging ja bereits an Österreichs größte Nachwuchs-Hoffnung Dominic Thiem: Der 16-jährige Schützling von Günter Bresnik wird in Kitzbühel sein Debüt auf der Herren-Profitour geben. Ein Duell des 42-jährigen ehemaligen Superstars mit der 16-jährigen Hoffnung wäre wohl von besonderem Reiz.

Alex Antonitsch, der am 31. Juli beim Länderkampf Österreich – Deutschland an der Seite von Stefan Koubek und Markus Hipfl gegen Charly Steeb, Boris Becker und Nicolas Kiefer antritt: "Mal sehen, wenn's beim Länderkampf gemeinsam mit Tom klappt, vielleicht bewerb' ich mich ja dann auch noch um eine Doppel-Wildcard mit Tom." Was freilich nur zum Teil im Ernst gemeint ist. Antonitsch: "Viel reizvoller als zwei ältere Semester im Doppelpack auf die Jugend loszulassen, fände ich es natürlich, wenn man Tom mit Dominic spielen lassen könnte."

Doppel-Wildcard für tennisnet.com-User

Eine Doppel-Wildcard wartet ja durch das aktuell laufende tennisnet.com-Gewinnspiel auch auf zwei User der neuen Tennis-Plattform. Die ersten Bewerbungs-Videos von Amateuren aus Österreich und Deutschland wurden bereits eingesendet. Noch ist es aber nicht zu spät:Lust auf eine Woche als Tennis-Profi? Einfach Ihr Video einschicken!