Thriller am späten Abend: Rune bezwingt Sinner
Mit etwas Geduld wurde es dann doch noch zur großen Show: Holger Rune gegen Jannik Sinner im Halbfinale von Monte Carlo. Der junge Däne behielt die Nerven und gewann gegen den Südtiroler mit 1:6, 7:5 und 7:5. Nun könnte Rune am Sonntag bereits seinen zweiten Masters-Tiitel gewinnen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
15.04.2023, 22:08 Uhr

Hier das Match zum Nachlesen im Liveticker.
Die Erwartungen waren riesig. Jannik Sinner gegen Holger Rune. Zwei der hoffnungsvollsten Spieler der jungen Generation. Manch einer träumte schon von dem Beginn eines Klassikers auf höchstem Niveau. Wahrscheinlich auch immer noch berauscht vom Halbfinale zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz in Miami. Der erste Satz konnte dieses Versprechen nicht einlösen. Zu überlegen agierte Sinner auf dem „Court Rainier III“ in Monte Carlo. Sein erstes Aufschlagspiel konnte Rune noch zum 1:1 durchbringen. Danach gewann Rune kein Spiel mehr und Sinner ließ bei ungemütlichen elf Grad und Nieselregen nicht den Hauch einer Chance.
Doch zu Beginn des zweiten Satzes ging die Tür für den jungen Dänen überraschend auf. Er breakte Sinner zum 2:0 und war plötzlich wie aus dem Nichts im Spiel. Bei Sinner schlichen sich mehr und mehr Fehler in seine Grundschläge ein. Beim Stand von 3:0 für Rune wurde das Match für einige Zeit unterbrochen, weil die Linien auf dem Platz immer rutschiger wurden.
Nach der Unterbrechung blieb der junge Däne konzentriert und stellte auf 5:2. Weiter lebte die Auseinandersetzung von den Fehlern der beiden Kontrahenten. Spektakuläre Ballwechsel blieben die Ausnahme – alles sah nach einem dritten Durchgang aus. Doch plötzlich fand Sinner wieder zur Konzentration aus dem ersten Satz. Break zum 4:5 – und alles war wieder offen. Im nächsten Aufschlagspiel wehrte Sinner zwei Satzbälle ab und konnte zum 5:5 ausgleichen.
Im Austausch mit den italienischen Fans, die Rune teilweise auspfiffen, fand Rune wieder zurück und ging mit 6:5 in Führung. Wenig später nutzte der junge Däne seinen vierten Satzball zum 7:5. Es ging in den Entscheidungsdurchgang.
Im dritten Satz schraubten beide Spieler ihr Niveau noch einmal deutlich nach oben und reduzierten die Fehler. Ergo – es wurde jetzt so hochklassig wie bereits von Beginn an erhofft. Sinner musste zwar deutlich mehr um seine Aufschlagspiele kämpfen, aber beide Spieler hielten ihren Aufschlag bis zum 5:5. Man hatte zwar immer den Eindruck, als sei Rune etwas mehr am Drücker, doch Sinner stellte seine Kämpferqualitäten unter Beweis.
Und dann musste Sinner doch noch seinen Aufschlag abgeben. Ausgerechnet bei 5:6. Das bescherte Rune den Sieg mit zwei leichten Fehlern Sinners. Einen leichten Rückhandfehler zum Matchball und zum Sieg dann schließlich mit einem Vorhandfehler. Doch letztlich verdient zog Rune als der etwas aktivere Spieler ins Finale von Monte Carlo ein und trifft dort auf Andrey Rublev.
Hier das Einzel-Tableau in Monte-Carlo
