tennisnet.comATP › Grand Slam › French Open

Tommy Haas: Was Dominic Thiem im Umgang mit dem Comeback bei Rafael Nadal lernen könnte

Tommy Haas hat sich am Rande der French Open zu den aktuellen Schwierigkeiten von Dominic Thiem geäußert. Dabei appelliert der Deutsche für einen vorsichtigeren medialen Umgang mit den Problemen - wie es etwa Rafael Nadal vorbildhaft mache. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 25.05.2022, 04:41 Uhr

Tommy Haas hat sich zu Dominic Thiems Comeback geäußert
Tommy Haas hat sich zu Dominic Thiems Comeback geäußert

Es war keine neue Situation, die sich den wartenden Journalisten nach der Auftaktniederlage von Dominic Thiem bei den French Open 2022 darbot: Nicht nur musste der Österreicher auch im siebenten Turnier seit seiner verletzungsbedingten Pause bereits zum Auftakt die Segel streichen, auch die Aussagen des US-Open-Champions aus 2020 hatte man so in der Art bereits vernommen.

Auch, wenn die Niederlage eine äußerst bittere seie, so käme sie nicht vollends überraschend, erklärte Thiem also nach der krachenden Niederlage gegen Hugo Dellien aus Bolivien. Der Grund: Noch fehle nicht nur die Matchpraxis, sondern insbesondere das Vertrauen in seine Schläge. Und damit eben auch bis zu einem gewissen Grad in das Handgelenk, in dem sich Thiem eine schwierige Verletzung zuzog. 

Haas stört Thiems (zu) offener Umgang

Genau diesen offene Umgang mit seiner Verletzung sieht Tommy Haas nun als wenig zielführend, wie dieser gegenüber ServusTV erklärte: "Bei Dominic Thiem stört mich, dass er in der Pressekonferenz so offen sagt, er traut seinem Handgelenk nicht, er kann mit der Vorhand nicht richtig durchziehen", sagte der Deutsche. Das Problem sei hier auch die Konkurrenz, wie Haas konkretisierte: "Das hört ja jeder." 

Einen - aus der Sicht von Haas - besseren Umgang mit physischen Problemen hätte Rafael Nadal gefunden, der sich über seine angeborenen Fußprobleme stets recht wortkarg präsentiert hatte: "Ich weiß, dass Nadal seit 15 Jahren eine Verletzung am Fuß hat, aber nie darüber gesprochen hat", so der gebürtige Hamburger. Zuletzt war der Spanier jedoch auch immer öfter gezwungen, über seine Probleme zu sprechen - etwa in Rom, als der 21-fache Grand-Slam-Sieger gegen Denis Shapovalov sichtlich zu kämpfen hatte. 

Zverev hofft auf Thiem-Comeback auf höchstem Niveau

Alexander Zverev - den Dominic Thiem bei dessem bislang größten Karrieretitel in einem dramatischen US-Open-Endspiel besiegen konnte - hofft indes auf eine baldige erfolgreiche Rückkehr des Österreichers: "Ich hoffe für ihn vor allem, dass das Handgelenk wieder zu hundert Prozent zurückgeht und er wieder anfangen kann so zu spielen, wie wir es gewohnt sind", sagte der Deutsche. Derzeit merke man nämlich noch in manchen Situationen, dass das Handgelenk beim 28-Jährigen etwas wegbreche. 

Vergesse dürfe man außerdem nicht, dass Thiem über ein Jahr kein professionelles Match hat bestreiten könne. "Ich kann davon nicht viel sprechen, ich war noch nie in so einer Situation. Ich hoffe, dass ich auch nie in so einer Situation sein werde", so Zverev, der seinem Kollegen Thiem nur das Beste wünscht. "Weil er ist einer meiner besten Freunde auf der Tour. Ich sehe, dass er zu kämpfen hat, auch mental. Er hat hier mehrmals Finale gespielt und kämpft jetzt einfach darum, ein Spiel zu gewinnen."

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Zverev Alexander

von Michael Rothschädl

Mittwoch
25.05.2022, 10:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2022, 04:41 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Zverev Alexander