Toni Nadal: „Nichts passiert ohne Carlos´ Zustimmung“
Toni Nadal, der über lange Jahre seinen Neffen Rafael in die Weltspitze gecoacht hat, glaubt nicht, dass die Trennung von Juan Carlos Ferrero und Carlos Alcaraz ohne die Zustimmung des Spielers über die Bühne gegangen ist.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
25.12.2025, 08:38 Uhr

Die spanische Tennisszene ist seit Jahrzehnten unheimlich erfolgreich. Aber eben auch nicht unheimlich groß. Man kennt sich. Und wahrscheinlich schätzt man sich auch. Kleiner Beweis? Als Rafael Nadal bei den French Open 2025 verabschiedet wurde, saßen Carlos Alcaraz und Juan Carlos Ferrero als fans im Publikum. Damals noch als Spieler-Trainer-Paar, das wenige Tage später den Titel in Roland Garros holen sollte.
Jetzt haben sich die beiden getrennt. Und die aktuelle Lehrmeinung ist ja, dass die Trennung vom Clan des Weltranglisten-Ersten angestrebt wurde. Und dass Carlos Alcaraz selbst damit so gut wie nichts zu tun habe. Nun: Da ist Toni Nadal, für den Rafael an jenem Sonntag im Mai 2025 besonders bewegende Worte gefunden hatte, dezidiert anderer Meinung. „Nichts passiert ohne die Zustimmung von Carlos“, erklärte Onkel Toni gegenüber dem CLAY Magazin.
Nadal sieht Alcaraz als globalen Superstar
„Normalerweise treffen die Coaches aufgrund ihres Alters die Entscheidungen“, so Toni weiter. „Im Tennis begleitet der Coach den Spieler überall hin. Und das ist nicht einfach. Irgendwann kommt der Punkt, an dem es kompliziert wird.“
Ganz konkret zur Trennung meinte Toni: „Wenn die Jahre so vorüber gehen und Carlos mittlerweile ein globaler Superstar ist, glaube ich, dass sie (die Familie Alcaraz) kontrollieren wollen, was passiert. Davor konnte Juan Carlos entscheiden, was auf und neben dem Court passiert. Aber dann haben sich die Familie, die Eltern, Carlos selbst und eigentlich jeder eingemischt, weil eben viel auf dem Spiel steht.“
Wie viel, das lässt sich am besten aus dem ATP-Kalender ablesen: Denn als erstes großes Highlight der Saison 2026 stehen wie üblich die Australian Open an. Und da könnte Carlos Alcaraz seinen Karriere-Grand-Slam vollenden. Und muss dabei aber wohl wieder einmal vorbei an Jannik Sinner. Der Südtiroler hat in Melbourne die letzten beiden Ausgaben gewonnen. Und kommt mit einem absolut stabilen Team zum „Happy Slam“.
