Antonitsch analysiert US-Open-Chancen der Österreicher

Der tennisnet.com-Herausgeber und -Experte sieht für alle vier Österreicher Chancen auf die zweite Runde - mindestens!

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 26.08.2011, 12:15 Uhr

Alex Antonitsch freut sich in seiner US-Open-Vorschau über eine gute Auslosung für die vier fix qualifizierten Hauptfeld-Teilnehmer Österreichs. Besonders Jürgen Melzer habe ein "wahres Traumlos" gezogen, aber auch Andreas Haider-Maurer, Tamira Paszek und Patricia Mayr-Achleitner dürfen mit Auftakt-Siegen spekulieren. Während es für dieses Trio danach schwierig werden dürfte, traut Antonitsch Österreichs Nummer eins nach vielen Problemen in Vorfeld zu, bei den US Open in Form zu kommen.

Prodon ohne Hartplatz-Spielpraxis

"Jürgen hat schon bei den French Open und in Wimbledon gute Auslosungen gehabt, diese leider nicht ganz nützen können. In New York hat er aber ein wahres Traumlos gezogen." Melzer trifft in der ersten Runde auf den 30-jährigen Franzosen Eric Prodon (ATP 83).

Ein weitgehend unbeschriebenes Blatt: "Prodon hat weder große Hartplatz- noch Grand-Slam-Erfahrung. Er hat sich das Ranking bei Challengern erspielt, hat heuer bis auf Miami im März ausschließlich Sandplatz-Turniere gespielt." Eine lösbare Aufgabe also, genauso wie der Deutsche Matthias Bachinger oder der Russe Igor Kunitsyn, die möglichen Zweitrunden-Gegner.

Weg frei für Melzer?

Allerdings hatte Melzer eine alles andere als optimale US-Open-Vorbereitung, war leicht verletzt und gewann in Washington, Cincinnati und Winston-Salem keine einzige Partie. Trotzdem: "Ich traue ihm zu, bei dieser Auslosung in den ersten zwei Runden sein Selbstvertrauen zu finden und in Form zu kommen", so Antonitsch.

In Runde drei könnte die Nummer 16 des Turniers, Mikhail Youzhny, warten, Antonitsch hat aber noch einen anderen auf der Rechnung: "Youzhny spielt in Runde eins gegen Ernests Gulbis, der hat in Los Angeles gewonnen und ist einer der heißesten der möglichen Erstrunden-Gegner." Dazu lastet auf Youzhny der Druck des Vorjahres-Halbfinales. Ganz optimistisch gedacht könnte Melzers erster gesetzter Gegner also im Achtelfinale Rafael Nadal sein.

Haider-Maurer schielt Richtung Tsonga-Match


Auch Andreas Haider-Maurer hat laut Antonitsch gute Chancen auf die zweite Runde, aber nicht mehr. "Er hatte zuletzt Probleme mit einer verschleppten Grippe, sollte aber bis Montag fit sein. Der Qualifikant in der ersten Runde sollte machbar sein, aber Jo-Wilfried Tsonga in der zweiten ist ein ganz heißer Kandidat auf ein gutes Ergebnis, kann in New York auch einer der Publikumslieblinge werden."

Fragezeichen ist einzig die Verletzungsanfälligkeit des Franzosen, aber: "Wenn Körper und Kopf bei ihm mitspielen, liegt sein Spiel keinem Gegner. Aber Andi hat, wenn er Runde zwei erreicht, nichts zu verlieren." Haider-Maurers Erstrunden-Gegner könnte übrigens noch immer Martin Fischer sein. Der Vorarlberger hat in der Quali ein gutes Los erwischt, spielt nach dem Sieg über Benoit Paire gegen Sandplatz-Spezialist David Guez. Auch die möglichen Final-Gegner - der Portugiese Elias oder der Ire Sorensen - sollten keine Angstzustände beim 25-jährigen Davis-Cup-Spieler auslösen.

Paszek mit guten Chancen


Österreichs Vertreterinnen bei den Damen blieben zum Auftakt ebenfalls von den ganz großen Kalibern verschont. Tamira Paszek spielt gegen die Usbekin Akgul Amanmuradova (WTA 118), Patricia Mayr-Achleitner gegen die Rumänin Monica Niculescu (WTA 70).

"Tamira war verletzt, aber die Auslosung ist gut. Die erste Runde ist Pflichtprogramm, danach wird's hart." Es könnte nämlich gegen die auf Nummer 21 gesetzte Slowakin Daniela Hantuchova gehen. "Aber auch da wäre Tamira nicht komplett chancenlos, auch Hantuchova hat oft ihre Aussetzer."



Von Patricia Mayr-Achleitner hat Antonitsch, nicht zuletzt auf Grund eines Kennenlernens am Rande des bet-at-home Cup in Kitzbühel, eine hohe Meinung: "Sie ist unglaublich fit und kann noch viel erreichen, ist oft vielleicht noch etwas zu ungeduldig. Die erste Runde kann aber auch sie überstehen." Tut sie das, wäre die nächste Gegnerin voraussichtlich die tschechische Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova.(Text: sp, Foto: GEPA pictures / Hans Osterauer)

Hier die Auslosung der US Open:Herren,Damen

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Freitag
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