Tsitsipas-Bezwinger Nishikori: Nummer 576 mit "absurdem" Ballkontakt

Kei Nishikori hat in Montréal mit seinem Sieg über Stefanos Tsitsipas einige überrascht. Seinen Coach wohl nur bedingt. 

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 08.08.2024, 21:39 Uhr

Kei Nishikori
© Getty Images
Kei Nishikori

Wenn die Nummer 576 der Welt die Nummer 11 schlägt, spricht man gemeinhin von einer Sensation. 

Ist die Nummer 576 ein ehemaliger Top-5-Spieler, passt das nur bedingt. Eine Überraschung war's dennoch, dass Kei Nishikori (ehemals die Nummer 3) am Donnerstag gegen Stefanos Tsitsipas siegte. Denn der Japaner, US-Open-Finalist in 2014, war wieder mal lange verletzt außer Gefecht. 

Seit 2021 hatte Nishikori immer nur kurze Comebacks gegeben, 2022 war er komplett ohne Match, auch in diesem Jahr trat er bislang nur bei vier Turnieren an.

Dass er aber die Kugel trifft wie nur wenige: Daran hat sich nichts geändert. "Ich denke, er ist einer, wenn nicht sogar der talentierteste Spieler, mit dem ich je gearbeitet habe", schwärmte Coach Thomas Johansson in Montréal über seinen Schützling. “Ihm fällt alles sehr leicht.” Johansson, Ex-Profi und Australian-Open-Champ, muss es wissen, er hat immerhin auch mit David Goffin, Maria Sakkari und Sorana Cirstea gearbeitet.

“Außerdem ist er sehr leichtfüßig, so dass er sich mühelos bewegen kann”, so der Schwede im Gespräch mit der ATP-Seite. Natürlich seien die körperlichen Rückschläge bedauernswert. Aber: “Ich habe das Gefühl, dass sein Tennis von Woche zu Woche besser wird. Aber wir müssen seinen Körper in Form halten.”

Nishikori trainiert mit Sinner

Als ehemaliger Spitzenmann hat Nishikori freilich den Vorteil, hochkarätige Trainingspartner zu bekommen, wie Jannik Sinner, mit dem er in Monaco und auch in Montréal trainiert hat. “Top-10-Spieler geben mir einen guten Rhythmus, man muss auf jeden Punkt gefasst sein, und sie schenken einem nichts. Ich genieße es also immer, und es ist gut für mich. Ich weiß nicht, ob es gut für sie ist, aber es hilft mir offensichtlich, wieder auf mein Niveau zu kommen”, so Nishikori. 

Johansson ist indes begeistert vom “absurden” Ballkontakt, den Nishikori habe. Man könne ihm zudem im Training gute Hinweis geben - und er setze sie direkt um. “Das ist eine Gabe.” Zudem habe Nishikori einen klaren Blick auf das, was gerade im Match passiert sei. “Und das ist wohl seine größte Gabe.”

Nishikori kann in Montréal weiter Matchpraxis sammeln: Er trifft nun auf Nuno Borges.

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