Tsitsipas taumelt: Absturz des Tennis-Philosophen

Anfang März feierte Stefanos Tsitsipas mit dem Titelgewinn in Dubai noch seinen ersten ATP-500-Erfolg. Doch seither scheint der Grieche auf Sand den Faden verloren zu haben.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 16.05.2025, 17:43 Uhr

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Tsitsipas taumelt
© Getty Images
Tsitsipas taumelt

Sandplatz-Saison: Einbruch statt Aufbruch

Obwohl mit Stefanos Tsitsipas auf Sand normalerweise immer zu rechnen ist, erwies sich die Sandplatz-Saison für den Griechen bislang als höchst enttäuschend. Dabei scheinen insbesondere Lorenzo Musetti und Arthur Fils sein Kryptonit zu sein. In Monte Carlo, wo Tsitsipas als Titelverteidiger antrat, scheiterte er im Viertelfinale knapp in einem Drei-Satz-Krimi an Musetti. In Barcelona musste er im Viertelfinale gegen Fils nach nur zwei Games verletzungsbedingt aufgeben. Auch in Madrid und Rom setzte es frühe Niederlagen gegen Musetti bzw. Fils. Besonders die Niederlage in Rom war brisant: Nach einem umstrittenen Ballwechsel kam es zu einem hitzigen Wortgefecht zwischen Tsitsipas und Fils. Der Franzose warf Tsitsipas vor, ihn absichtlich über Brusthöhe am Netz angeschossen zu haben.

Technische Schwächen und mentale Unsicherheit

Die Gründe für Tsitsipas' schwächelnde Präsenz auf dem Court sind vielfältig. Da ist zunächst einmal die nach wie vor fehleranfällige einhändige Rückhand. Gleichzeitig verliert seine einst gefürchtete Vorhand zunehmend an Durchschlagskraft. Der Grieche selbst gestand nach dem Aus in Madrid: "Ich bin ein bisschen verloren, brauche Zeit für mich." Diese Aussagen deuten auf eine tieferliegende mentale Unsicherheit hin, die sich derzeit negativ auf sein Spiel auswirkt.

Coaching-Chaos: Vater zurück an Bord?

Instabilität bringt auch die Coaching-Situation. Diese bleibt bei Tsitsipas weiterhin unklar. Nach der Trennung von seinem Vater Apostolos letzten Sommer übernahm kurzzeitig Dimitris Chatzinikolaou das Training, doch ohne durchschlagenden Erfolg. Gerüchten zufolge sei Apostolos wieder ins Team zurückgekehrt, wodurch Tsitsipas öffentlich erneut unter Legitimationsdruck gerät. Doch auch Goran Ivanisevic wird derzeit wiederholt als neuer Trainer des Griechen in den Medien gehandelt.

Ranking-Absturz: Vom Top-10-Spieler zur Nummer 20

Die anhaltende Formkrise hat jedenfalls direkte Auswirkungen auf Tsitsipas' Weltranglistenplatzierung. Nach dem Dubai-Sieg kehrte er kurzzeitig in die Top 10 zurück, doch aufgrund der schwachen Ergebnisse auf Sand rutschte er auf Platz 20 ab. Für einen Spieler wie Tsitsipas, der noch vor vier Jahren im Finale von Roland Garros stand und als zukünftiger Grand-Slam-Sieger galt, ist das mehr als ein Schuss vor den Bug.

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von Isabella Walser-Bürgler

Freitag
16.05.2025, 20:42 Uhr
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