Turnierdirektor, der selber noch mitspielen kann
Wenn diese Woche das Masters in Indian Wells startet, wird auch er wieder öfters in den Mittelpunkt rücken: Tommy Haas. Seit 2017 ist der Deutsche der Turnierdirektor in der kalifornischen Wüste. Und eines dürfte sicher sein: Die ehemalige Nummer 2 der Welt juckt es gehörig in den Händen, wenn er die Profis bei "seinem" Turnier spielen und trainieren sieht. Denn der immer noch topfite Haas wäre bestimmt für die ein oder andere Überraschung im Hauptfeld gut.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
06.03.2023, 14:52 Uhr

Fast könnte man schon von einem neuen Trend sprechen: Junge Turnierdirektoren, die so gut die Kugel treffen, dass sie noch mehr aktive Tennisspieler als passive Tennisfunktionäre sind. Letzte Woche machte es der Spanier Feliciano Lopez beim 500er-Turnier in Acapulco vor. Der Spanier, der als Turnierdirektor beim Masters in Madrid aktiv ist, schlug beim Turnier in Acapulco auf und erreichte dort mit 41 Jahren immerhin die zweite Runde, verlor dort mit 2:6, 6:7 (6:8) gegen US-Boy Francis Tiafoe. Es sind die letzten Auftritte des Spaniers als Profi. Er schlägt dort auf, wo er noch eine Wildcard erhält. Ende des Jahres will er endgültig aufhören. In der Weltrangliste wird er nicht mehr unter den Top 1000 geführt.
All das hat Tommy Haas schon hinter sich. 2018 machte der Deutsche von Verletzungen zermürbt Schluss mit dem Profi-Tennis. Doch so richtig los gekommen ist er vom Tennis seitdem nicht. Auf seinem Instagram-Account kann man genau beobachten, wie viel und wie oft der 44-Jährige noch spielt. Zeigt er sich dort beim Training ohne T-Shirt (und das macht er oft) steht fest: Sein Athleten-Körper muss sich vor keinem 20-Jährigen verstecken.
2020 gewinnt er gegen Jan-Lennard Struff
Champions-Turniere, Herren-30 Bundesliga, Charity-Begegnungen: Überall mischt Haas noch fleißig mit. Reist dafür um die Welt. Er gewinnt regelmäißg Champions-Turniere und auch für die TC Großhesselohe in der Herren-30 Bundesliga ist er ein sicherer Punkt, wenn er aufschlägt.
Legendär auch sein Sieg 2020 bei einem Einladungsturnier in Berlin gegen Jan-Lennard Struff. Spätestens da wurde jedem klar: Der Tommy trifft den Ball auf drei Jahre nach seinem Karriereende noch.
So wird sich Turnierdirektor Haas in Indian Wells mit Sicherheit bei manchem Match denken: Das könnte ich besser: Und in vielen Fällen hat er damit wahrscheinlich sogar Recht.
