Ulises Badio und der 24-Stunden-Job als Novak Djokovics Physiotherapeut
Ulises Badio, der Physiotherapeut von Novak Djokovic, hat über die Arbeit mit dem 21-fachen Grand-Slam-Sieger gesprochen. Diese ist, erwartungsgemäß, äußerst professionell.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
16.07.2022, 14:14 Uhr

Ulises Badios Reise im Zirkus des Tennissports startete vor ziemlich exakt zehn Jahren. Konkret: "zwischen 2011 und 2012." Begonnen hat alles als Physiotherapeut auf der ATP-Tour. In dieser Zeit war es auch, in der es erste Berührungspunkt mit Novak Djokovic gab. Bereits in seinen Anfängen stand für Badio fest: " Als Physiotherapeut habe ich seit meiner Kindheit immer verschiedene Ziele gehabt und mein Traum war es immer, mit "der Nummer eins" zu arbeiten."
Dieser sollte sich Jahre später erfüllen: Ulises Badio startete eine Zusammenarbeit mit der langjährigen serbischen Nummer eins der Welt. "2017 fragte mich Novak, ob ich seinem Team beitreten wolle, um ihn zu behandeln. Er lud mich ein, mit ihm nach Roland Garros zu fahren, und seither sind wir hier, zusammen", reflektiert der Argentinier in einem Interview mit SPortal.rs.
Professionelle Arbeit im Team Djokovic
Die Erfüllung eines Lebenstraums, aber auch eine große Bürde, wie Badio betont: "Die Verantwortung für einen Tennisspieler wie Novak beträgt 200 %. Wenn man einen Athleten auf einem so hohen Niveau behandelt, kann man immer kurz davor sein, ihn zu verletzen", so der Argentinier, der sich für seine Arbeit mit Djokovic anpassen musste: "Du musst sowohl seine Anatomie als auch deinen Beruf bis ins kleinste Detail kennen. Für mich war es sehr wichtig, eine große Erfahrung in meinem Arbeitsbereich zu haben und in diesem Fall ein wenig offener für eine alternative und ganzheitliche Philosophie zu sein. Wir arbeiten mit ihm 24 Stunden am Tag."
Für einen Spieler der Marke Djokovic, der - und da sind sich nahezu alle Beobachter des Tennissports einig - so professionell arbeitet wie kaum ein zweiter, sei jedes Detail enorm wichtig. Und könne im Zweifel über Sieg und Niederlage entscheiden: "Ich folge ihm ständig, auch wenn er sitzt, um zu sehen, wie er steht, wie viel Wasser er getrunken hat oder ob er lange mit jemandem telefoniert hat: Jede Kleinigkeit ist wichtig und kann sich auf das Spiel auswirken."
Djokovic: Enges Band mit Physio
Neben der professionellen Arbeit lege der Mann aus Belgrad auch auf sein Teamgefüge einen äußerst hohen Wert, was auch Badio in seinen Anfängen im Team Djokovic erkannte: "Als ich zum Team kam, wusste ich, wie ich arbeiten musste und was meine Aufgabe war, aber nicht, welche Rolle ich innerhalb des Teams hatte", so der Argentinier. "Novak und ich schufen jedoch ein enges Band, und wir lernten uns von Anfang an kennen. Es gab eine wichtige Verbindung zwischen uns."
Derzeit birgt die Reise auf der ATP-Tour für Novak Djokovic und sein Team vor allem eines: Ungewissheit. Stand jetzt wird der Serbe nämlich das vierte Major-Event des Jahres in New York City verpassen - und bereits zuvor beim gesamten nordamerikanischen Swing aufgrund der fehlenden COVID-Schutzimpfung fehlen. Und das, nachdem Djokovic seinen Status als einer der größten Spieler aller Zeiten noch vor wenigen Tagen in Wimbledon zum wiederholten Male einzementiert hatte.
