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US Open 2021: Alexander Zverev - "Ich fühle, dass ich sehr nahe an einem Major-Triumph dran bin"

Nach seinem Halbfinalaus bei den US Open blickt Alexander Zverev optimistisch in die Zukunft.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 12.09.2021, 13:55 Uhr

Alexander Zverev zeigte bei den US Open teils großartiges Tennis
© Getty Images
Alexander Zverev zeigte bei den US Open teils großartiges Tennis

Als zerknirschter, todtrauriger Verlierer wollte Alexander Zverev die US Open und New York dann doch nicht verlassen. Als er in der Nacht zum Samstag über seine Halbfinal-Niederlage gegen Frontmann Novak Djokovic (6:4, 2:6, 4:6, 6:4, 2:6) sprach, schimmerte auch ein wenig Stolz über die Grand Slam-Turnierwochen und überhaupt diesen Tennissommer beim 24-jährigen Deutschen durch: „Ich bin im Moment einer der zwei, drei besten Tennisspieler der Welt“, sagte Zverev, „es sind nur ein paar Kleinigkeiten, die in diesen großen Matches entscheiden. Ich fühle, dass ich sehr nahe an einem Major-Triumph dran bin.“

Tatsächlich war das Gastspiel Zverevs bei den Offenen Amerikanischen Meisterschaften 2021 nur formal und statistisch ein Rückschritt. Voriges Jahr war der deutsche Frontmann erst im Finale gescheitert, ganze zwei Punkte fehlten ihm damals zum Triumph gegen seinen österreichischen Kumpel Dominic Thiem. Nun verlor er in der Vorschlussrunde unglücklich gegen die Menschmaschine Djokovic, konnte sich in der umkämpften Partie gegen den dominanten Spieler der Branche allerdings nicht mehr als einen verschlafenen Start im fünften Satz und etwas zu wenig Entschlossenheit zuvor im dritten Akt vorwerfen. „Ich bin trotzdem voll im Grand Slam-Tennis angekommen“, sagte Zverev, der seinen Humor trotz Scheiterns auf den letzten Metern nicht ganz verloren hatte: „Es fühlt sich gerade so an, als wenn die Freundin, die du seit Jahren liebst, mit dir Schluss macht.“

Zverev überzeugte auf dem Weg ins Halbfinale mit einer bisher nie gekannten Effektivität und Konsequenz bei einem Grand Slam-Auftritt. Der deutsche Spitzenprofi spielte an guten wie an schlechteren Tagen erfolgsorientiertes Tennis, das sich massiv auf den verbesserten Aufschlag stützte. Das neue Selbstbewusstsein, die größere Sicherheit nach der goldigen Olympia-Mission waren dem 24-jährigen auf Schritt und Tritt anzumerken. Nie habe er weniger Zweifel gehabt, „dass Zverev bald einen Grand Slam-Titel gewinnen wird“, gab 2003-New York-Sieger Andy Roddick zu Protokoll, inzwischen einer der hellsten Beobachter des Tennisbetriebs, „es ist imponierend, wie er sein Spiel nun fast immer durchsetzen kann.“

Djokovic, dem Meister der Zermürbungskämpfe, wird Zverev allerdings so schnell nicht entkommen. Beim nächsten Grand Slam-Treffen in Melbourne ist der 34-jährige Serbe sozusagen auf Heimterritorium, in seiner australischen Wohlfühloase ist er mit neun Titeln der einsame Rekordgewinner. „Er ist einfach unter Druck der beste Spieler der Welt. Das muss man anerkennen“, sagte Zverev, „und trotzdem glaube ich mehr denn je an die Chance, ihn auch bei einem Major packen zu können.“

Hier das Einzel-Tableau in New York

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von Jörg Allmeroth

Sonntag
12.09.2021, 17:40 Uhr
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