US Open 2021: Early Birds und ein Agassi-Double
Die Qualifikations-, aber auch die erste Turnierwoche bei den US Open sind vor allem von einem geprägt: der großen Hitze.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
27.08.2021, 04:09 Uhr

Von Jens Huiber aus New York City
Die Erkenntnis mag nicht neu sein, aber muss scheinbar doch immer wieder gewonnen werden: Wer Ende August einen wohltemperierten Raum in New York City in Richtung freier Himmel verlässt, der wird von einer stabilen Wand aus Hitze und Feuchtigkeit empfangen. Egal, ob dies nun zum Frühlauf im Central Park noch vor sechs Uhr ist. Oder zu den Trainingseinheiten im Billie Jean King National Tennis Center. Dort hilft der Betonboden den Umständen genauso wenig wie in Manhattan. Das nur nebenbei.
Zum Glück ist Stephan Fehske ein Frühaufsteher. Wer dem Coach und Manager von Philipp Kohlschreiber auf Instagram folgt (und eben dies sei hiermit zwingend empfohlen), der weiß: Fehske eröffnet im Grunde täglich das Fitnessstudio seiner Wahl. Und das ebenfalls vor sechs Uhr. Kein Wunder also, dass das kleine Team Kohlschreiber am Donnerstag einen der ersten Slots auf den Trainingsplätzen wahrgenommen hat. Nicht weit von Cori Gauff übrigens, deren rote Strähnen in den Haaren vielleicht auch dem berüchtigten Mode-Freak Fehske (noch einmal: Insta!) zu denken gegeben haben.
Fröhliches Treffen der Coaches
Ashleigh Barty hat es nicht ganz so eilig gehabt, die Weltranglisten-Erste hat sich mit Petra Martic vergnügt. Was in zweierlei Hinsicht bemerkenswert ist: Während sich die Männer im Training gerne untereinander fordern (am Donnerstag etwa die beiden russischen Kumpel Karen Khachanov und Andrey Rublev, Matteo Berrettinin mit Denis Shapovalov, Sebastian Korda mit Félix Auger-Aliassime) , nehmen viele Frauen dann doch eher mit einem Hitting-Partner vorlieb. Zweiter interessanter Aspekt: An der Seite von Martic ist dieser Tage Michael Geserer zu sehen, der Anfang des Jahres noch Jennifer Brady in deren erstes Grand-Slam-Finale in Australien gecoacht hat.
Apropos Trainer: Die TennisBase Oberhaching ist mit Lars Uebel und Lukas Wolff in New York City vertreten. Letzterer kümmert sich um Yannick Hanfmann (in Runde eins gegen Alexander Bublik), ersterer konnte sich am Donnerstag auch an den Zweitrunden-Erfolgen von Peter Gojowczyk und Oscar Otte erfreuen. Alexander Peya wiederum hat für ein paar Tage denJob von Dirk Hordorff übernommen: nicht jenen als DTB-Vizepräsident, sondern den als Coach von Ricardas Berankis.
Und auch Günter Bresnik ist in New York eingelaufen, an der Seite von Gael Monfils. Und mit Richard Ruckelshausen, jenem jungen Coach, dem Altmeister Bresnik (der übrigens sehr absichtlich nicht auf Instagram zu finden ist) die Agenden des Tour-Coachings für Monfils anvertraut hat.
JJ Wolf gibt das Agassi-Double
Als Mitarbeiter des Donnerstags muss aber der Fast-Gegner von Jurij Rodionov ausgezeichnet werden: JJ Wolf. Eigentlich hatte Nike ja im letzten Jahr die Andre-Agassi-Revival-Tage ausgerufen, den Vertragsspielern die Kluft der späten 90er-Jahre auf´s Auge gedrückt. Dieses Memo hat Wolf allerdings nicht bekommen. Wahrscheinlich deshalb, weil er bei Nike nicht unter Vertrag steht. Dafür hat der US-Amerikaner die Frisur des frühen und die wohlverdiente Wampe des bereits zurückgetretenen Großmeisters über den Court 5 geschleppt. Kamil Majchzrak war kurz irritiert. Und hat dennoch in zwei Sätzen gewonnen.
In einem frühen Match, übrigens. Oscar Otte musste ein wenig später ran - und wieder der Hitze Tribut zollen. Wie schon im Match gegen Renzo Olivo übergab sich der Deutsche im dritten Satz, wieder gewann er nach Abwehr eines Matchballs.
Hier das Einzel-Tableau bei den US Open 2021