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US Open 2022: Alcaraz und die nächste Nachtschicht - wann wird die Belastung zu hoch?

Carlos Alcaraz und Jannik Sinner haben bei den US Open 2022 einen neue Rekord in Sachen Matchende gesetzt. Der Spanier muss sich nun so schnell als möglich für sein Halbfinale gegen Frances Tiafoe regenerieren.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.09.2022, 07:38 Uhr

Ausgelaugt nach der zweiten Nachtschicht in Folge: Carlos Alcaraz
© Getty Images
Ausgelaugt nach der zweiten Nachtschicht in Folge: Carlos Alcaraz

Sie wünschen, wir spielen. Das heißt: Frances Tiafoe hat sich in seiner Pressekonferenz nach dem Match gegen Andrey Rublev gewünscht, dass Jannik Sinner und Carlos Alcaraz möglichst lange gegeneinander spielen würden. Und Sinner und Alcaraz haben geliefert, den bisherigen Rekord in Sachen Matchende zertrümmert. Der lag bei 2:26 Uhr in der Früh, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden in Flushing Meadows die Uhren neu gestellt.

Und der Spielplanung ist dabei nicht einmal ein allzu großer Vorwurf zu machen: Denn wie seit ein paar Jahren eingeführt, hat die Night Session pünktlich um 19 Uhr Ortszeit begonnen. Das hat man schon anders gesehen, zu Zeiten nämlich, als am Tag im Arthur Ashe Stadium noch drei Partien angesetzt waren. Iga Swiatek und Jessica Pegula haben dann auch nicht über die Stränge geschlagen, das letzte Viertelfinale bei den Frauen war nach zwei Sätzen erledigt.  

Aber dann hauen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner einen Klassiker raus, der deutlich mehr als fünf Stunden in Anspruch nimmt. Und der am Ende immer noch unglaublich tolles Tennis produziert hat. Wer vor Ende dieser Partie nach Hause gegangen ist, wird sich fragen: Wie habe ich mir so etwas entgehen lassen? Und wer bis zum Ende im Arthur Ashe Stadium geblieben ist - und das waren nicht wenige - wird sich fragen: Wie soll ich mich heute in die Arbeit schleppen?

Tiafoe hat Alcaraz in Barcelona besiegt

Dass das größte Tennisstadion der Welt in der Schlussphase nur noch zu maximal einem Drittel besetzt war: verständlich. Auch für die TV-Zuschauer ist es eine lange Nacht geworden, zumindest für jene, die in den USA an der Ostküste wohnen.

Um 2:50 Uhr Ortszeit hat Alcaraz durch den Körper von Sinner serviert, der Südtiroler konnte nicht mehr parieren. War das nun gut für den Tennissport - oder unfair gegenüber den beiden Beteiligten? Die gute Nachricht: Carlos Alcaraz ist erst 19 Jahre alt. Wenn es jemand schafft, am Freitag wieder in ordentlicher Verfassung zu sein, dann wohl er. Im Hinterkopf sollte man allerdings auch behalten, dass Alcaraz schon in seinem Achtelfinale gegen Marin Cilic über die volle Distanz gehen musste.

Frances Tiafoe geht übrigens nicht nur mit dem Vorteil deutlich höherer Regenerationszeit in die Begegnung mit Alcaraz. Sondern auch mit dem Wissen, dass er die bislang einzige Partie gegen den Schützling von Juan Carlos Ferrero für sich entschieden hat: 2019 in Barcelona, noch dazu auf Sand.

Hier das Einzel-Tableau in New York

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von Jens Huiber

Freitag
09.09.2022, 09:28 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.09.2022, 07:38 Uhr

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