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US Open: Federer und Djokovic wollen von nichts wissen

Die Auslosung bei einem Grand-Slam-Turnier lässt die großen Stars des Tennissports mittlerweile einigermaßen kalt. Novak Djokovic und Roger Federer etwa nehmen es, wie es kommt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 22.08.2019, 19:39 Uhr

Roger Federer hat sich lieber auf das Training konzentriert
© Getty Images
Roger Federer hat sich lieber auf das Training konzentriert

Von Jens Huiber aus New York City

Ein bisschen warm sei es. Das war der erste Gedanke von Naomi Osaka, als sie gemeinsam mit Novak Djokovic die Bühne vor dem Arthur Ashe Stadium betrat. Die beiden Titelverteidiger waren geladen, um die Auslosung für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres 2019 zu kommentieren, unter unterschiedlichen Voraussetzungen: Während Djokovic noch nicht wusste, dass er zum Auftakt gegen Roberto Carballes Baena ran musste, hatte Osaka bereits eine ersten Blick auf das Frauen-Raster geworfen: Anna Blinkova, knapp unter den Top 100 platziert, wird versuchen, der Japanerin den zweiten Titelrun innerhalb von zwölf Monaten madig zu machen. So wie es Osaka selbst 2017 mit Angelique Kerber gelungen war.

Aufmerksame Beobachter hatte Naomi Osaka beim Training mit einer Knie-Manschette gesehen, sie sei so gesund, wie sie eben sein könne, gab die 21-Jährige gewohnt kurz angebunden zu Protokoll. Die mit schwarzer Legging und ebensolchem Blouson zum Pflichttermin erschienen, war, bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius eine rechtschaffen offensive Ansage.

Federer trainiert mit Thiem

Novak Djokovic kam zwar auch im Trainingsanzug, wenigstens hatte der serbische Branchen-Chef Weiß gewählt. Er brauche ein wenig Zeit, um sich in das Raster einzuarbeiten, und nein, vielen Dank auch, er wolle live keinen Blick auf die Einteilung werfen. Auch wenn Mary-Joe Fernandez Djokovic die Tableaus zur Durchsicht anbot. Somit erfuhr der Mann aus Belgrad auch erst mit Verspätung, dass Roger Federer in seine Hälfte gelost wurde.

Eben jener hatte da gerade seine Trainingssession auf dem Grandstand beendet, Dominic Thiem war so frei, mit dem Maestro ein paar Bälle zu schlagen. Vor einer beachtlichen Zuschauermenge, die gesamte Qualifikations-Woche in Flushing Meadows steht unter dem Motto „Fan Appreciation Week“. Er habe überhaupt kein Interesse daran, die Auslosung live zu verfolgen, erklärte der Schweizer im Interview auf dem Platz - nach den Trainingssessions eine Neuerung, an die sich die Topspieler erst gewöhnen müssen. Fand auch Novak Djokovic.

Millman darf diesmal gegen Nadal ran

Für ihn, Federer, seien zunächst nur die ersten beiden Runden interessant, alles, was darüber hinausgeht, darum sollten sich bitteschön die Fans und Journalisten kümmern. Was nicht heißt, dass Roger Federer nicht wüsste, dass er im Halbfinale auf Novak Djokovic treffen könnte. Im vergangenen Jahr wäre es beinahe auch zu diesem Duell gekommen, John Millman hatte etwas dagegen. Der Australier darf sich nun an Rafael Nadal versuchen. Innerhalb von weniger als zwölf Monaten gegen die besten drei Spieler der Gegenwart - Millman kann sich über fehlendes Scheinwerferlicht nicht beschweren.

Was wiederum Dominic Thiem berühren könnte. Der Österreicher ist bekannt dafür, dass er sich ganz tief in ein Tableau einarbeitet, jenes bei den US Open 2019 hat es mit Thiem gut gemeint. Thomas Fabbiano hat in Wimbledon zwar Stefanos Tsitsipas besiegt, was aber auch und vor allem am nach seiner Topform suchenden Griechen gelegen hat. Was genau Thiem und Federer zu ihrer Auslosung sagen, das wird der Media Day am Freitag zeigen.

An dem auch Naomi Osaka teilnehmen wird. Ob wieder ganz in Schwarz, wird sich zeigen. Die zweifache Major-Siegerin gilt als schnelle Lernerin.

Hier das Einzel-Tableau der Herren

Hier das Einzel-Tableau der Damen

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von Jens Huiber

Donnerstag
22.08.2019, 21:22 Uhr
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