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US Open: Hält Cori Gauff dem Druck stand?

Nach ihren starken Auftritten in Wimbledon hat Cori Gauff auch bei den US Open die Fans begeistert. Mögliche Probleme ergeben sich für die 15-jährige US-Amerikanerin eher außerhalb des Platzes.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.09.2019, 18:39 Uhr

Cori Gauff bei den US Open 2019
© Getty Images
Cori Gauff bei den US Open 2019

Von Jens Huiber aus New York City

Andrea Petkovic macht sich Sorgen um Cori Gauff. Und dann auch wieder nicht. Roger Federer geht es ähnlich. Lediglich Novak Djokovic ist vorbehaltlos happy für und mit der 15-Jährigen. Um das nicht falsch zu verstehen: Alle drei Routiniers sind sich darin einig, dass Gauff eine sportlich grandiose Karriere bevorstehen wird. Petkovic, weil sie mit Gauff in diesem Jahr in Miami trainiert hatte und da schon erkannte, welches Potenzial in Gauff steckt.

Federer wiederum hat auch geschäftlich ein gewisses Interesse an der Entwicklung des Teenagers. Schließlich steht Gauff bei seiner Agentur Team 8 unter Vertrag. Und Novak Djokovic ist einfach ein Tennis-Feinspitz, der ein Talent erkennt, sobald es den Platz betritt. Und sei es der Centre Court in Wimbledon.

Federer sieht Druck durch Turnier-Beschränkung

Sorgen bereiten eher die äußeren Umstände. Andrea Petkovic merkte in ihrem Pressegespräch nach dem Ausscheiden gegen Elise Mertens an, dass die größte Gefahr in den Erwartungen und Anforderungen an Gauff liege, die sich von außerhalb des Platzes ergäben. Aber natürlich: Wenn der übertragende TV-Sender ESPN seine höchsten Quoten mit Gauff-Matches erzielt, dann läge es natürlich nahe, dass die 15-Jährige auch prominent angesetzt werde. Wie in der Night Session am Samstag gegen Titelverteidigerin Naomi Osaka. Ein Match, das gleich noch eine andere Facette in den Vordergrund rückte: Niemand verliert gerne gegen eine viel jüngere Spielerin, das Konzentrationslevel steigt automatisch. Osaka meinte zurecht, dass sie siet den Australian Open nicht mehr so fokussiert gewesen sei. Das 6:3 und 6:0 sprach Bände.

Auch Roger Federer macht den Druck als eine der größten Gefahrenquellen für Gauff aus, zumindest in deren jetziger Phase der Karriere. Allerdings hat der Maestro einen anderen Blick auf die Angelegenheit: „Sie hat den Druck, dass sie nicht wie alle anderen jede Woche spielen kann“, sagte Federer in New York. „Sie darf nur ab und zu spielen. Und wenn Coco dann auf dem Court steht, fühlt sie vielleicht den zusätzlichen Druck.“ Die von Petkovic angesprochenen Dinge sieht der Schweizer allerdings einigermaßen gut geregelt.

Julia Görges, die im Doppel Gauff und Catherine McNally unterlegen war, sagt dagegen: "Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken." Gauff sei ein süßes Mädchen, das nach dem Match extrem nette Dinge am Netz gesagt habe, aber dieser ganze Rummel sei schlichtweg zu viel. 

Steffi Graf mit zu frühem Karriere-Ende

Grund für die seltenen Einsätze von Cori Gauff ist das Regelwerk der WTA: Als 15-Jährige darf sie nur an zehn professionellen Turnieren pro Jahr teilnehmen, ein Jahr später erhöht sich die zahl auf zwölf, mit 17 sind dann 14 Turnier-Einsätze erlaubt. Was Andrea Petkovic grundsätzlich gut findet.

Es hätte vor der Einführung dieser Regel zu viele Beispiele von Spielerinnen gegeben, die zu früh begonnen und auch zu früh wieder aufgehört hätten: Jennifer Capriati oder Anna Kournikova etwa. Selbst Steffi Graf wären noch ein paar gute Jahre verloren gegangen. Und darin sind sich Petkovic, Federer und Djokovic dann auch wieder einig: Dass Cori Gauff möglichst lange die WTA-Tour bereichern möge.

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von Jens Huiber

Sonntag
01.09.2019, 16:46 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.09.2019, 18:39 Uhr